Sauber-Stallrivalen: "Haben uns ausgesprochen"

Die Sauber-Piloten Felipe Nasr und Marcus Ericsson kollidierten nicht nur in Austin, sondern schon in der GP2: Wie sie sich vertragen und worum Nasr Ericsson beneidet

(Motorsport-Total.com) - Bei Sauber liegt stets etwas Anspannung in der Luft: Die beiden Teamkollegen Felipe Nasr und Marcus Ericsson waren schon in der GP2 erbitterte Rivalen, und auch die erste gemeinsame Formel-1-Saison ging nicht ohne Scharmützel über die Bühne. Im Vorjahr kollidierten die beiden in Austin, wodurch sie das Team möglicherweise um wichtige WM-Punkte brachten. Die Standpauke von Teamchefin Monisha Kaltenborn folgte nach dem Rennen.

Titel-Bild zur News: Marcus Ericsson, Felipe Nasr

Stallrivalen: Marcus Ericsson und Felipe Nasr verbindet eine lange Rivalität Zoom

"Wir hatten beide eine andere Ansicht über den Unfall", erinnert sich der Schwede gegenüber dem 'SonntagsBlick'. "Wir waren beide frustriert." Im Gegensatz zu früher, als die beiden überhaupt nicht miteinander sprachen, funktioniert die Kommunikation laut Ericsson aber jetzt: "Wir redeten zehn Minuten lang miteinander, dann gaben wir uns die Hände."

Überhaupt haben die beiden im Vorjahr laut Angaben Ericssons "einen Schlussstrich unter die Vergangenheit gezogen" und einander "ausgesprochen". Doch wo endet die Zusammenarbeit der beiden? "Wir wollen beide vor dem Teamkollegen sein, aber wir haben auf der technischen Seite keine Geheimnisse", erklärt Ericsson.

Felipe Nasr, Marcus Ericsson, Jenson Button

Felipe Nasr und Marcus Ericsson im Infight: Wie geht das Duell 2016 weiter? Zoom

Und Teamkollege Nasr lobt gegenüber dem 'Sonntagsblick' ebenfalls das verbesserte Verhältnis: "Marcus und ich arbeiten jetzt sehr gut zusammen, offen und mit einem großen Informationsaustausch. Denn wir haben ja das gleiche Ziel, Sauber wieder nach vorne zu bringen."

Den Schweden bezeichnet er sogar als "netten Jungen", als besten Freund unter den Fahrerkollegen sieht er aber Landsmann Felipe Massa: "Ich kenne ihn schon viele Jahre - und 2014 bin ich ja als Testfahrer bei Williams mit ihm zusammen gewesen. Auch mit Bottas verstehe ich mich gut." Nachsatz: "Doch meine wahren Freunde sind sicher nicht in der Formel 1 anzutreffen."

Teamkollege Ericsson versteht sich hingegen am besten mit Renault-Rookie Jolyon Palmer: "Wir waren früher Teampartner in der oft brutalen GP2-Serie. Das verbindet." Auf die Frage, ob Nasr und Ericsson beim jeweils anderen etwas finden, das sie gerne hätten, fällt nur dem Brasilianer etwas ein. "Vielleicht seine hellblauen Augen", schmunzelt Nasr, der Ericsson um seine Möglichkeiten beim weiblichen Geschlecht beneidet. " Damit könnte ich in Brasilien noch viel mehr Spaß haben."