Alles in Lot: Nasr und Ericsson machen nach Unfall Klarschiff

Auch ohne Entschuldigungen ist die Welt zwischen Felipe Nasr und Marcus Ericsson nach der Kollision beim Großen Preis der USA 2015 in Austin in Ordnung

(Motorsport-Total.com) - Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn bekam in Texas das kalte Grausen, als das schlimmste denkbare Szenario eintrat: Eine Kollision unter Teamkollegen. Felipe Nasr fuhr eingangs der zweiten Runde in der ersten Kurve des Circuit of the Americas innen neben Ericsson, der aus der Spitzkehre schon wieder herausbeschleunigte. Dabei überfuhr der Schwede den Frontflügel seines brasilianischen Teamkollegen, der daraufhin die Box ansteuern musste. Beide Fahrer haben sich nun ausgesprochen.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso, Marcus Ericsson, Felipe Nasr

Trotz der Kollision fließt kein böses Blut zwischen den Sauber-Fahrern Zoom

"Wenn ich noch einmal dorthin zurückgehen könnte, würde ich nicht noch einmal dasselbe machen", sagt Nasr, der von den meisten Beobachtern als Hauptschuldiger ausgemacht wurde. "Ich hatte darauf vertraut, dass Marcus mich sehen würde. Später habe ich mit ihm gesprochen und er sagte, er hätte mich nicht gesehen", so der 23-Jährige, der den Großen Preis der USA auf dem neunten Platz beendete.

Ericsson gibt zu, dass Nasr nicht unbedingt im toten Winkel gewesen sein muss, sondern es ihn verwundert habe, dass er in eine Lücke hineinstach, als er nicht überholen durfte: "Ich habe schlicht und einfach nicht in den Spiegel gesehen, weil da eine gelbe Flagge draußen war." Diese hatte auch Nasr gesehen und erklärt sein Verhalten: "Ich habe Marcus bereits erzählt, dass ich ihn in der Kurve wegen der gelben Flagge eigentlich gar nicht überholen wollte."

"In dem Moment, als ich die gelbe Flagge sah, fuhren wir Seite an Seite auf die erste Kurve zu", lässt der Brasilianer den verhängnisvollen Moment Revue passieren. "Ich hielt meine Linie auf der Innenseite, hatte aber nicht die Intention, ihn zu überholen. Hätte ich ihn überholt, hätte das eine Strafe gegen mich bedeutet." Eine zu große Story wolle er jedoch nicht aus dem Zusammenprall machen, wie er hinzufügt: "Es ist etwas, das wir so nicht noch einmal sehen wollen und das war's auch schon."

Auch Marcus Ericsson hat kein Interesse daran, die Sache hochkochen zu lassen. "Ich habe mit Felipe geredet und es ist Geschichte", sagt der Schwede, dessen Rennen nach 25 Runden mit einem Elektronikdefekt endete. "Ein solcher Zusammenstoß hätte mit jedem passieren können, dummerweise war es jetzt halt mein Teamkollege." Der 25-Jährige unterstreicht jedoch, dass das Verhältnis der beiden Sauber-Piloten intakt sei: "Felipe und ich haben das gesamte Jahr über gut zusammengearbeitet und das wird sich so fortsetzen."