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Red Bull muss lange Gerade in Mexiko fürchten

Wieder ohne neuen Motor wird Red Bull auf der langen Gerade in Mexiko leiden, trotzdem freuen sich Ricciardo und Kwjat auf die Rückkehr des Traditionskurses

(Motorsport-Total.com) - Nach einer bärenstarken Anfangsphase nur einen einzigen Punkt aus Austin mitzunehmen war nicht gerade das Traumdrehbuch für Red Bull Racing beim Großen Preis der USA 2015. Nun folgt mit dem Autodromo Hermanos Rodriguez in Mexiko-Stadt der Sprung ins Unbekannte: Wie wird sich die Power Unit von Renault in der großen Höhe schlagen? Daniel Ricciardo kennt bereits einige Streckenabschnitte des umgebauten Kurses, nachdem er im Juli bereits einen Showrun auf dem Kurs absolviert hatte.

Titel-Bild zur News: Daniel Ricciardo

Red Bull wird auch in Mexiko-Stadt auf den neuen Renault-Motor verzichten Zoom

Der Australier, der den Großen Preis der USA zwischenzeitlich angeführt hatte, bemisst den Vorteil des Trainings aber auf gering bis nicht existent. "Ich bin lediglich die Teile der Strecke abgefahren, die zu jenem Zeitpunkt bereits fertiggestellt waren, deshalb gelte ich jetzt bestimmt nicht als Autorität!", grinst der immer glückliche Ricciardo. Die Alptraum-Beinahemeile konnte er bereits in voller Pracht in Augenschein nehmen. "Die lange Gerade erinnert mich ein bisschen an Monza", lautet sein Kommentar zu den 1,2 Kilometern schnurgeradem Asphalt, vor denen Red Bull zittern muss.

Die neue Power Unit von Renault wird nämlich auch in Mexiko nicht zum Einsatz kommen. Der Grund dafür ist die Höhenlage mit ihren speziellen Anforderungen an die Kühlung, wie Renault-Motorenchef Remy Taffin erklärt: "Dort braucht es ein anderes Paket für das Auto. Dieses wurde aber für die ältere Spezifikation entwickelt, weshalb wir den neuen Motor gar nicht einbauen können." Somit werden Daniel Ricciardo und Daniil Kwjat auch in Mexiko auf der Geraden Frischfleisch für die Gegner mit Mercedes- und Ferrari-Motoren sein.

Kwjat freut sich auf Wiederbelebung der Tradition

Deshalb freut sich Ricciardo auch mehr auf den rückwärtigen Teil des 4,304 Kilometer langen Kurses: "Die flüssigen Teile der Strecke sehen sehr interessant aus", sagt er, will sich dabei aber nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. "Man kann es nicht sagen, bis man die Strecke wirklich gefahren ist." Die Vorfreude endet aber nicht beim Grand Prix: Um den Jetlag zu vermeiden, wird Ricciardo zwischen Mexiko und Brasilien in Amerika bleiben. "Am Wochenende darauf ist das Texas 500. Ich gehe vielleicht nach Fort Worth, um etwas NASCAR zu schauen", blickt er enthusiastisch in die nahe Zukunft.

Daniil Wjatscheslawowitsch Kwjat bleibt auf die umgebaute Strecke angesprochen weniger enthusiastisch als Ricciardo. "Schwer zu sagen. Auf dem Papier schaut die Strecke interessant aus", so das deutlich nüchternere Fazit des Russen. Doch auch Kwjat freut sich auf die Rückkehr der Formel 1 nach Mexiko nach 23 Jahren: "Es ist immer schön, einen neuen Austragungsort und eine neue Strecke zu sehen. Mexiko sollte da nicht anders sein."


Red-Bull-Showrun in Mexiko

Besonders angetan hat es dem 21-Jährigen dabei die Bewahrung der Tradition: "Die Strecke hat eine lange Historie und sie scheinen dieses Fahrgefühl der alten Schule bewahrt zu haben, was gut ist." noch mehr freut er sich allerdings auf die mexikanische Fiesta und die Leidenschaft der lateinamerikanischen Fans, die die Fahrer von nun an zweimal pro Jahr genießen dürfen: "Mexiko hat eine lange Tradition in der Formel 1 und es scheint einer dieser Orte zu sein, an dem die Fans besonders leidenschaftlich sind, vielleicht ein bisschen wie Brasilien. Es sollte ein tolles Wochenende werden."