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  • 18.08.2003 13:04

  • von Marcus Kollmann

Sauber-Piloten freuen sich auf den Hungaroring

Heinz-Harald Frentzen und Nick Heidfeld sind vor dem dreizehnten WM-Lauf vor allem auf die Streckenmodifikationen neugierig

(Motorsport-Total.com) - Bevor Nick Heidfeld und Heinz-Harald Frentzen auf dem Hungaroring ihre Motoren starten, werden die beiden Mönchengladbacher am Donnerstag Vormittag einen typisch ungarischen Pferdehof besuchen.

Titel-Bild zur News: Heinz-Harald Frentzen (Sauber)

Frentzen: Hungaroring ist eine sehr schwierige Strecke

Auf dem Lazar-Pferdehof schauen sich beide Fahrer und weitere Teammitglieder eine Pferdeshow an und nehmen an diversen Spielen teil. Ein Mittagessen mit ungarischen Gerichten rundet das Programm schließlich ab. Anschließend gilt die volle Konzentration einem guten Ergebnis, denn in der Konstrukteursmeisterschaft belegt man gegenwärtig nur Platz 9.

"Neben Monte Carlo verlangt der Hungaroring den meisten Abtrieb. Die zwei Rennstrecken sind eigentlich recht ähnlich, obwohl sie völlig unterschiedlich aussehen. Keine von beiden hat Hochgeschwindigkeitskurven und die Geraden sind ziemlich kurz. Doch in diesem Jahr wurden einige Veränderungen an der Streckenführung vorgenommen. Die Start-/ Zielgerade ist länger und mündet nun in eine Haarnadelkurve. Die Kombination vor der letzten Kurve wurde ebenso modifiziert", erklärt der Technische Direktor des Teams.

Willy Rampf weiter: "Früher wurden an dieser Stelle die Fahrzeugchassis stark beschädigt, wenn die Fahrer über die Randsteine gefahren sind. Überholen war auf dem Hungaroring so gut wie unmöglich. Wir werden sehen, ob die verlängerte Start-/Zielgerade den Level des Abtriebs beeinflusst und ob Überholmanöver möglich sind. Die Streckenoberfläche ist an einigen Stellen holprig und die Luft- sowie Asphalttemperaturen sind oft sehr hoch. Beide Faktoren können den Fahrern ziemlich zusetzen. Die Reifenwahl wird ein wichtiger Punkt sein. Auf Grund der Hitze und der Streckenoberfläche wird der Abbau der Reifenhaftung ein bedeutender Faktor sein. Man braucht ein gut ausbalanciertes Fahrzeug mit hohem Abtrieb und viel, mechanischem Grip. Trotz der wahrscheinlich verbesserten Überholmöglichkeiten dürfte eine gute Arbeit bei den Boxenstopps immer noch sehr wichtig sein, denn beinahe jeder Positionswechsel geschah in der Vergangenheit während den Tankstopps."

"Ungarn verdanke ich einige meiner besten Rennsporterinnerungen. 1998 gewann ich hier das Formel-3000-Rennen. Ich kann mich noch gut an Juan-Pablo Montoya und seinen Manager David Sears erinnern, der mich in der Boxengasse anschrie, weil ich Juan-Pablo Montoya im Qualifying angeblich blockiert hatte. Juan-Pablo Montoya startete das Rennen von der verschmutzten Seite der Fahrbahn und vor dem Start fegten seine Mechaniker vor ihm die Strecke. Mein Ingenieur David Brown schickte einen unserer Mechaniker zu ihnen rüber, um zu fragen, ob wir ihren Besen ausleihen dürften...", erklärt Nick Heidfeld.

"1999", fährt der Mönchengladbacher fort, "sicherte ich mir in Ungarn meinen Formel-3000-Meisterschaftstitel. Nach dem Rennen gingen wir ins LeRoy Beach, um zu feiern. Dort wurde uns gesagt, dass wir nicht reingehen können, weil Sylvester Stallone dort eine private Party gab. Wir mussten warten, bis er und seine Leibwächter gegangen waren, bevor sie uns reinließen! Der Hungaroring ist ein relativ schwieriger Kurs. Er ist kurvenreich und Überholmanöver sind dort sehr schwierig. Ich bin neugierig, ob die Veränderungen an der Strecke in dieser Beziehung etwas gebracht haben."

Formel-1-Routinier Heinz-Harald Frentzen sieht in der ungarischen Rennstrecke eine fahrerische Herausforderung: "Ich kenne den Hungaroring seit 1994 und habe seit dem nur das Rennen im vergangenen Jahr auslassen müssen. Vom Fahrspaß her gesehen ist dieser Kurs nicht schlecht, obwohl es an Überholmöglichkeiten mangelt. In diesem Punkt ist er eine der schwierigsten Rennstrecken der Welt. Man muss hier versuchen, jeden Fehler des Vordermannes auszunutzen. Der Hungaroring ist zwar einfacher zu fahren als Monaco, aber insgesamt doch sehr schwierig. Ich stand dort noch nie auf dem Podium. 1997 hatte ich die Chance, das Rennen zu gewinnen. Doch dann machten mir Probleme mit dem Tankdeckel an meinem Williams einen Strich durch die Rechnung. Daher war mein bestes Ergebnis hier bislang der vierte Platz für Jordan 1999."