• 07.03.2014 16:40

Sauber in Melbourne: "Das wird eine Lotterie"

Das Sauber-Team aus der Schweiz rüstet sich für den Saisonauftakt der Formel 1 in Australien und erwartet ein turbulentes erstes Rennen mit dem C33

(Motorsport-Total.com) - Auf diesen Augenblick haben alle Teams hingearbeitet. Doch was sie dabei erwartet, wissen sie nur bedingt: Auch das Sauber-Team steht vor dem Saisonauftakt der Formel 1 in Australien vor etlichen Fragezeichen. Wie gut ist der Sauber C33 und was können die Piloten Esteban Gutierrez und Adrian Sutil damit erreichen? Eine Antwort darauf steht noch aus. Doch es könnte schon eine in Melbourne geben.

Titel-Bild zur News: Esteban Gutierrez

Esteban Gutierrez und das Sauber-Team nehmen Kurs auf den Saisonauftakt Zoom

Sutil, der erfahrene der beiden Sauber-Piloten, zeigt sich jedenfalls gespannt: "Melbourne ist immer ein toller Ort für das erste Rennen. Da freue ich mich drauf. Die Stadt ist schön, und die Strecke immer gut für Überraschungen. Das Wetter spielt dort ebenfalls eine Rolle, oftmals ist auch ein bisschen Regen dabei. Hinzu kommen die neuen Autos, die sich immer noch in einer sehr frühen Entwicklungsstufe befinden."

"Alles ist neu", meint der Formel-1-Routinier und erklärt: "Das Qualifying und das Rennen werden sehr anders zu fahren sein, da die Autos im Qualifying wesentlich mehr Leistung haben. Mit weniger Abtrieb und mehr Leistung wird es fahrerisch eine Herausforderung. Mehr Höchstgeschwindigkeit und weniger Haftung auf einem Stadtkurs. Das wird aufregend", sagt Sutil, der in Australien seinen 110. Grand Prix bestreitet.

"Jetzt sind wir wieder im Albert Park..."

Er rechne auch damit, dass das neue Spritlimit für reichlich Action und "sicherlich viele heiße Köpfe an den Boxenmauern" sorgen wird. "Wir konnten während der Tests zwar schon erste Erfahrungen sammeln, aber im Rennen muss dann eben auch alles fehlerfrei zusammenkommen. Das wird eine Lotterie, wer das Rennen in den vorderen Rängen abschließt. Und die Spannung wird besonders groß sein."

Darüber macht sich Gutierrez offenbar noch keine Gedanken. Der junge Mexikaner steht vor seiner zweiten Formel-1-Saison und erinnert sich vor allem an seine Premiere von vor einem Jahr, wie er sagt. "Für mich ist es etwas Besonderes, wieder in Melbourne zu sein, denn hier hatte ich vergangenes Jahr mein Formel-1-Debüt. Jetzt sind wir wieder im Albert Park, und wir befinden uns in einer neuen Formel-1-Ära."


Fotostrecke: So funktioniert ERS

"Das ist eine Chance für jeden, und meine Priorität ist es, das Maximum aus dem herauszuholen, was mir das Team zur Verfügung stellt", so der Sauber-Fahrer. Gutierrez weiter: "Es war eine Herausforderung, sich an die neuen Autos und Regeländerungen zu gewöhnen, aber jetzt stehen wir kurz vor dem ersten Rennen, und alles sollte sich einspielen. Der Straßenkurs ist etwas holprig, aber ich fahre dort sehr gern."

Die Rennstrategie wird komplexer

Überhaupt sei ihm Australien schon sehr ans Herz gewachsen. "Ich bin immer ein paar Tage früher da, um die Stadt zu genießen. Die Fans sind auch immer sehr enthusiastisch, es ist einfach eine tolle Veranstaltung", meint Gutierrez. Auch Saubers leitender Ingenieur an der Rennstrecke, Giampaolo Dall'Ara, freut sich schon auf Melbourne. Zumal die "neue Ära" der Formel 1 gerade erst begonnen habe.

"Nach zwölf intensiven und herausfordernden Testtagen steht das erste Rennen der Saison bevor. Einerseits hat das Team, was die Zuverlässigkeit und Arbeitsprozesse angeht, gute Arbeit geleistet. Allerdings sind wir mit der Performance noch nicht zufrieden, vor allem auf den Geraden. Wir werden alles daran setzen, unseren Fahrern ein wettbewerbsfähiges Auto bereit zu stellen", so Dall'Ara.


Fotos: Sauber, Testfahrten in Sachir


"Was die Strategie angeht, wird zusätzlich zu den Reifen das gesamte Management des Antriebsstrangs hinzukommen. Das macht die Sache sehr interessant", sagt Dall'Ara. "Allerdings konnten wir während den Tests schon feststellen, dass die Reifen immer noch eine maßgebende Rolle für die Wahl der Strategie spielen werden." Soft und Medium seien aber ein "recht konservativer Ansatz" für Melbourne.