Sutil: "Die Saison wird ein reines Ausprobieren sein"
Hinter Adrian Sutil liegen die ersten Testfahrten mit dem Sauber-Team, und während der Deutsche immer heimischer wird, liegen die Gedanken schon in Melbourne
(Motorsport-Total.com) - Es sollte ein Neuanfang werden für Adrian Sutil. Mit seinem Wechsel zu Sauber nach 109 Rennen für Force India und Spyker wollte der Gräfelfinger frischen Wind in seine Karriere bringen. Zwei Monate arbeitet Sutil nun schon mit dem Team aus Hinwil zusammen, und hat gestern die ersten Wintertestfahrten mit ihm hinter sich gebracht - Zeit für ein erstes Fazit.

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Adrian Sutil glaubt, dass die Saison ein reines Experimentespiel sein wird Zoom
"Ich fühle mich sehr gut", sagt er gegenüber 'formula1.com'. "Wir arbeiten gut zusammen, das steht fest. Aber man darf nicht vergessen, dass es erst zwei Monate sind, also geht die Kennenlernphase weiter." Diese Aussage trifft allerdings nicht nur auf das neue Team zu, sondern natürlich auch auf das neue Auto, das sich durch das neue Reglement komplett verändert hat. Sutil muss sich an noch viel mehr gewöhnen als nur an die neue Farbe, die sich von weiß-orange-grün zu grau geändert hat.
"Ich kenne mein Auto nur spärlich, und was links und rechts von uns passiert, darüber will ich erst gar nicht spekulieren", erzählt der 31-Jährige bezüglich der ersten Eindrücke nach den Wintertestfahrten. Zwischenzeitlich hatte Sauber mit seinem C33 große Probleme, sodass Sutil am Samstag beispielsweise gar nicht zum Fahren kam. Einen Tag später hingegen stellte das Team mit 177 Runden einen neuen Kilometerrekord für 2014 auf. Das zeigt vor allem eins: Der Saisonauftakt wird eine Wundertüte: "In Melbourne werden wir sehen, wer es bis zur Zielflagge schafft", meint Sutil.
Wie viele Autos dieses Primärziel am Ende erreichen werden, das vermag er nicht zu sagen: "Woher soll ich das wissen", fragt er und spielt darauf an, dass wirklich alles möglich sein wird: "Es könnte sich als fantastisches Rennen herausstellen - oder als eher langweiliges, mit nur wenigen Autos im Ziel. Doch was immer die Leute gerade sagen oder glauben, es wird vermutlich eh ganz anders kommen, als die sogenannten Experten voraussagen."
Er selbst fühle sich auf jeden Fall nicht auf Melbourne vorbereitet. "Aber ich wäre überrascht, wenn das irgendjemand im Paddock behaupten würde", ergänzt er. "Ich würde es ihnen nicht glauben." Sutil sieht die Rennen der kommenden Saison als verlängerte Testfahrten an, bei denen man jedes Mal etwas Neues lernen wird: "Meine Vorhersage ist, dass die ganze Saison ein reines Ausprobieren und Aus-den-Fehlern-Lernen sein wird."

