• 01.04.2005 10:25

  • von Marco Helgert

Sauber: "In Hinwil herrscht keine Alarmstimmung"

Teamchef Peter Sauber erwartet in naher Zukunft zwar keine Wunder, doch allmählich soll sein Team wieder konkurrenzfähiger werden

(Motorsport-Total.com) - Der Saisonstart des Sauber-Teams im Jahr 2005 ähnelt dem Verlauf des Vorjahres. Ein Mangel an Abtrieb verhindert gute Ergebnisse, in Hinwil wird nun wohl wieder eine stressige Zeit beginnen, um im neuen Windkanal die Weiterentwicklung ohne Unterlass voranzutreiben. Gerade die Umstellungen bei den Regeln der Aerodynamik haben das Sauber-Team hart getroffen. "Dass uns dies weniger gut gelungen ist als anderen Teams, hatten wir schon vor dem Rollout des neuen Autos geahnt", erklärte Teamchef Peter Sauber in der 'Neuen Zürcher Zeitung'.

Titel-Bild zur News: Peter Sauber

Teamchef Peter Sauber bittet um Geduld: "Wunder sind selten"

Die Stimmungslage vor dem Saisonauftakt in Melbourne war entsprechend abgekühlt, doch die Erwartungen wurden noch unterboten. "Mit einem 10. und einem 13. Rang werden wir in diesem Jahr nicht einmal unser Minimalziel erreichen", so Sauber. "Für Gegenmaßnahmen fehlte vor dem Rennen in Malaysia aber die Zeit. So blieb uns nur die Hoffnung, auf einer andern Strecke und unter anderen klimatischen Bedingungen besser auszusehen. Daraus wurde leider nichts."#w1#

Dabei war man im Herbst des vergangenen Jahres noch hoffnungsvoll, einen entscheidenden Schritt nach vorn gemacht zu haben. Der Wechsel von Bridgestone- auf Michelin-Pneus hauchte dem C23 zusätzlichen Speed ein. "Als Bridgestone-Kunde spielten wir neben Ferrari nur die zweite Geige, wir mussten oft nehmen, was uns zugeteilt wurde. Bei den Franzosen fühlen wir uns sehr gut aufgehoben. Alles ist transparent, auch das Verhältnis zu den andern Michelin-Teams", verteidigte der 61-Jährige die Wechselentscheidung.

Nun heißt es, die Ärmel hochzukrempeln und alles zu versuchen, um dem C24 eine bessere Konkurrenzfähigkeit einzuhauchen. "Ein Teil unserer Leute kehrte zwar deprimiert aus Malaysia zurück, aber in Hinwil herrscht keine Alarmstimmung", so Sauber. "Wir wissen, dass unsere Werkzeuge und das Personal gut genug sind, um das Auto vorwärts zu bringen. Die Frage ist nur, wie lange es angesichts unserer beschränkten finanziellen Kapazität dauern wird, bis wir den Anschluss finden. Vielleicht sind wir schon im Mai so weit, vielleicht auch erst im Juli wie im vergangenen Jahr."

Ein Problem stellt hier auch der Personalstand dar, dieser "lässt einen Dreischichtenbetrieb nicht zu", fuhr er fort. "Die Herstellung neuer Teile ist zudem zeitaufwendig und teuer, weil es sich fast immer um Prototypen handelt." Doch bereits für Bahrain sind neue Teile am Auto, der Optimismus ist jedoch verhalten. "Wunder sind selten. Wir müssen uns von Rennen zu Rennen verbessern. Wir lassen uns überraschen."