• 01.04.2005 10:00

  • von Marco Helgert

Wurz: Hätte mich auch für de la Rosa entschieden

Alexander Wurz steht nicht nur hinter der Entscheidung, dass Pedro de la Rosa den Bahrain-Grand-Prix bestreitet, er trägt sie auch mit

(Motorsport-Total.com) - Alexander Wurz bestritt seinen bisher letzten Formel-1-Grand-Prix in Malaysia 2000. Seither wartet der Testfahrer von McLaren-Mercedes auf die Chance, sein Können nicht nur unter Ausschluss der Öffentlichkeit bei Testfahrten zu zeigen. Doch die Möglichkeit, den verletzten Stammpiloten Juan-Pablo Montoya beim Bahrain-Grand-Prix zu ersetzen, war nur theoretischer Natur. Damit wurden mit einer Verletzung gleich zwei "Silberpfeil"-Piloten vom Unglück getroffen.

Titel-Bild zur News: Alexander Wurz

Alexander Wurz ist froh, überhaupt am Freitag fahren zu können

Der Österreicher wäre zwar der bevorzugte Kandidat für das Cockpit, doch mit seinen 1,86 Meter Körpergröße passte er bisher nicht in den McLaren-Mercedes MP4-20. Nun wurde in Windeseile ein neues Chassis für ihn angepasst. Doch auch wenn die Sitzprobe positiv verlief, so kennt Wurz weder das neue Auto, noch weiß er, wie sich seine Sitzposition bei einem längeren Stint oder gar einem Rennen auswirken würde.#w1#

"Es wäre ein großes Risiko für das Team gewesen, mich das Rennen fahren zu lassen, obwohl ich bis Mittwoch noch nicht einmal ins Auto gepasst habe", erklärte er Journalisten in Bahrain. "Es werden ja noch immer Teile für mich eingeflogen." Wurz kann die Entscheidung des Teams, Pedro de la Rosa das Cockpit anzuvertrauen, nicht nur nachvollziehen, auch er hätte wohl ebenso entschieden.

"Wir hatten ein langes Meeting, fast bis Mitternacht. Ich habe zum Team gesagt, dass ich als Teamchef Pedro ins Auto setzen würde, weil er mehr Kilometer im Auto hat als ich. Ich bin ja noch überhaupt nicht damit gefahren", fuhr er fort. Insofern würde es keinen Sinn machen, sich selbst zu bemitleiden und den Gekränkten oder Übergangenen zu mimen.

"Ich bin auch nur ein Mensch. Natürlich wäre ich gerne gefahren, keine Frage", erklärte der 31-Jährige. "Aber es besteht kein Grund, traurig nach Hause zu fliegen und in die Ecke weinen zu gehen. Ich kann nach Hause fliegen und mich selbst bemitleiden oder nach vorne schauen. Ich bin froh, dass ich überhaupt am Freitag fahren kann, denn es war sehr schwierig, mich ins Cockpit einzupassen. Das Team hat alles gegeben, um das überhaupt möglich zu machen."

Probleme mit der Sitzposition sind für Wurz ohnehin nicht neu. "Wir kämpfen hier um Millimeter, was in meiner Karriere nichts Anormales mehr ist", erklärte er. Auch andere groß gewachsene Fahrer wie Christian Danner oder Justin Wilson können ein Lied davon singen. Das alleinige Hineinpassen ist aber nur ein Teil der nötigen Voraussetzungen. "Das Layout innerhalb des Cockpits ist schon sehr, sehr kompakt. Wir reden hier nicht davon, komfortabel sitzen zu können. Es geht darum, dass es möglich sein muss, Leistung zu bringen."