Platziert Red Bull Liuzzi statt Villeneuve bei Sauber?
Sollte Jacques Villeneuve weiterhin enttäuschen, könnte Red Bull entweder Klien oder Liuzzi für das Sauber-Team freistellen
(Motorsport-Total.com) - Die mäßigen Leistungen von Jacques Villeneuve in den letzten drei Rennen der Saison 2004 sowie in Australien und Malaysia 2005 sorgen in der Formel 1 weiterhin für Gesprächsstoff. Angeblich gibt es bei Sauber Überlegungen, den Weltmeister von 1997 vorzeitig zu ersetzen. Diesbezüglich scheinen nun neue Türen aufzugehen.

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Vitantonio Liuzzi darf plötzlich auf einen Platz im Sauber-Team hoffen
Nachdem zunächst Anthony Davidson und Alexander Wurz als potenzielle Nachfolger für Villeneuve gehandelt wurden, hat Red-Bull-Teambesitzer Dietrich Mateschitz nun die Variante ins Spiel gebracht, seinem Ex-Partner Peter Sauber entweder Christian Klien oder Vitantonio Liuzzi zu leihen. Red Bull hat das Problem, dass beiden Renneinsätze zugesagt worden sind, man aber nur ein Cockpit neben David Coulthard zu vergeben hat.#w1#
Liuzzi zu Sauber "ist eine Möglichkeit"
"Ich will gar niemanden auf Ideen bringen, von denen ich nicht weiß, ob sie aktuell oder relevant sind", erklärte Mateschitz zu diesem Thema der 'Motorsport aktuell'. "Es kann ja sein, dass Villeneuve plötzlich leistungsmäßig explodiert. Es ist keine einfache Sache, zu einem anderen Team zu gehen und zu sagen: 'Gebt uns einen von euren Fahrern!' Wir verhalten uns abwartend. Aber es ist eine Möglichkeit. Ich würde so eine Überlegung in Erwägung ziehen."
Im Moment sei jedoch "alles Spekulation", unterstrich der Österreicher. Die Situation kommt dem österreichisch-britischen Team aber nicht ungelegen, schließlich hält Klien herzlich wenig davon, sein Cockpit zu räumen, während Liuzzi einerseits ungeduldig und andererseits von anderen Teams heftig umworben wird. Es gilt daher, den zweifellos talentierten Italiener bei Laune zu halten, um ihn nicht an die Konkurrenz zu verlieren.
"Wir haben einen langfristigen Vertrag mit ihm", so Mateschitz. "Aber bei uns sind Verträge eines, Freundschaften und Loyalität etwas anderes. Wir legen keinem Fahrer etwas in den Weg, wenn er glaubt, ohne uns besser zu fahren. Das haben wir schon bewiesen. Andererseits haben wir uns bei den Fahrern genug Loyalität erwirtschaftet."
Von einem Transfer würden alle profitieren
Liuzzi für Sauber freizustellen, würde aus vielen Gründen Sinn ergeben: Mateschitz könnte sein heißestes Zukunftseisen 2005 verleihen und ausbilden lassen und ihn 2006 als fertigen Rennfahrer wieder ins Red-Bull-Cockpit setzen. Liuzzi käme damit zu seinen Grand-Prix-Einsätzen und wäre erst einmal zufrieden gestellt. Umgekehrt wäre auch Klien happy, der die gesamte Saison bestreiten könnte. Und Sauber hätte einen adäquaten Villeneuve-Ersatz, schließlich hat es mit Liuzzi schon 2004 nach einem gemeinsamen Test ernsthafte Vertragsgespräche gegeben.
Sollte es nicht zu diesem Transfer kommen, würde es intern bei Red Bull wohl in Imola zum ersten Fahrertausch kommen, wie Mateschitz bestätigte: "Wir haben Klien drei Rennen zugesichert", sagte er. "Wir müssen Liuzzi der Fairness halber dieselbe Chance geben - wann, das ist noch nicht festgelegt. Imola wäre aber eine Möglichkeit."

