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Coulthard: "Haben mehr Entwicklungsspielraum"
Die neue sportliche Heimat bei Red Bull verleiht dem Schotten Kraft und Zuversicht, um auch in den kommenden Rennen zu überzeugen
(Motorsport-Total.com) - Als David Coulthard im Spätsommer/Herbst 2003 erfuhr, dass er für Juan-Pablo Montoya ab 2005 sein Cockpit im McLaren-Mercedes-Team räumen müsse, begann der Abgesang auf den Schotten. Es bereitete ihm auch Mühe, eine neue Heimat in der Formel 1 zu finden, und die Kritik an ihm ließ auch nicht nach, als er seinen Vertrag bei Red Bull Racing unterschrieb. Er würde nur selten in die Punkteränge vorstoßen können und von Rennen zu Rennen frustrierter werden, so der allgemeine Tenor.

© xpb.cc
David Coulthard tankte bei Red Bull Racing wieder Vertrauen und Zuversicht
Nun sind zwei Rennen der Saison 2005 absolviert, Coulthard hat acht Punkte auf dem Konto, Red Bull Racing liegt auf Rang drei der Herstellerwertung. Ohne Zweifel ist der Schotte, der am Ostersonntag seinen 34. Geburtstag feierte, eine der Überraschungen der diesjährigen Saison. Doch gänzlich ohne Anpassungsprobleme verlief der Prozess nicht.#w1#
Klein, aber fein: Red Bull Racing
"Ich musste mich verbessern, um das Beste aus unserer Beziehung zu machen", wird Coulthard vom 'Guardian' zitiert. "Sie sind sehr entschlossen und sicher kein Haufen von extrovertierten Theaterleuten." Auch wenn Red Bull Racing einen Spaßfaktor in die Formel 1 zurückbringen möchte, die seriöse Arbeit steht an oberster Stelle und Coulthard möchte das Seinige dazu beitragen.
"Ich bin froh darüber, wie ich Erfahrungen in einem weiteren Formel-1-Team sammeln konnte", so der Schotte. "Mein Jahr mit Williams (1995; d. Red) ist nur eine weit zurückliegende Erinnerung und McLaren ist sicher ein großartiges Beispiel für eine erfolgreiche Formel-1-Organisation. Aber auch bei Red Bull habe ich eine tolle Organisation vorgefunden, nur eben in einem kleineren Rahmen."
Zudem erscheint Coulthard nun offener, das Marketing- und PR-Korsett der "Silberpfeile" ist verschwunden, und auch das zum Teil angespannte Verhältnis mit seinem Ex-Teamchef Ron Dennis fehlt als Belastung im Formel-1-Alltag. Nach zwei Rennen ist Red Bull Racing besser klassiert als das Ex-Team des Schotten, aber mit Glück allein habe das nichts zu tun.
Erfolg von Red Bull Racing ist kein Zufall
"Ich denke nicht, dass diese Ergebnisse nicht repräsentativ sind", fuhr er fort. "Die Realität ist, dass wir in Australien 1,3 Sekunden langsamer als die schnellste Rennrunde waren, in Malaysia war es eine Sekunde. Wenn man das gesamte Bild betrachtet, dann ist es nur ein logischer Schritt gegenüber dem Jaguar-Team des vergangenen Jahres, wenn wir nun eine Sekunde hinter der Spitze liegen."
Dabei haben sich aber auch die Probleme des Jaguar-Boliden auf das Red-Bull-Auto übertragen. "Jaguar war im Qualifying oft stark, und die Leistung des Autos hat sich durch Entwicklungen am Heck sicher verbessert, aber der Reifenverschleiß an der Hinterachse ist immer noch an der kritischen Grenze. Die große Herausforderung für uns ist, die Lücke auf die Spitze zu schließen. Das sollte uns leichter fallen, denn wir haben mehr Entwicklungsspielraum als die Autos, die vorn sind."
An ein Strohfeuer zu Saisonbeginn, dass nach nur wenigen Rennen ausbrennt, glaubt Coulthard nicht mehr. Red Bull Racing wird auch künftig das Feld einige Male aufmischen, die Basis für eine positive Zukunftsentwicklung sei gegeben. "Ich denke, dass wir der Leistung wegen dort sind", erklärte er. "Das ist nicht aus einem Zufall heraus passiert."

