• 17.04.2011 07:52

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Sauber: Einstoppstrategie nicht in Stein gemeißelt

Saubers "Reifenflüsterer" war im Qualifying ein Nachteil, könnte aber im Rennen in Schanghai seine Stärken einmal mehr entfalten

(Motorsport-Total.com) - Der neue Sauber gilt zwar als "Reifenflüsterer" und war bisher in beiden Rennen dazu in der Lage, mit einem Boxenstopp weniger auszukommen als die Mehrheit des Feldes, doch für den heutigen Grand Prix von China ist eine Einstoppstrategie nicht in Stein gemeißelt: "Es ist keine einfache Frage", findet Technikchef James Key. "Wir müssen all unsere Optionen in Betracht ziehen."

Titel-Bild zur News: James Key

James Key hält auch zwei Boxenstopps für eine mögliche Variante

"Zwar ist der Verschleiß hier nicht so tragisch, aber die Nutzung ist anders, weil es viele schnelle Kurven gibt", erklärt er. "Der Zeitverlust in der Boxengasse ist anders und die Performance zwischen den zwei Reifen und den Streckentemperaturen wird variieren. Das alles müssen wir einbeziehen und schauen, was das Beste ist, um wieder Punkte zu holen." Seiner Meinung nach könnte es in Schanghai ebenso gut eine Prozession wie eine spannende Überholschlacht geben.

Im gestrigen Qualifying schrammte Sauber erstmals an den Top 10 vorbei - ein Nachteil des "Reifenflüsterns", wie Key weiß: "Wenn wir auf eine fliegende Runde gehen, werden die Reifen nicht rechtzeitig warm. In den ersten zwei, drei Kurven ist nicht genug Grip da. Das kennen wir schon aus Melbourne. Dort haben wir einfach drei Runden am Stück gedreht, aber hier ist die Strecke anspruchsvoller, daher ging das nicht."

Heute soll es in Schanghai ein bisschen wärmer als gestern und vor allem sonnig werden. Das könnte Sauber entgegenkommen: "Mit ein bisschen Sonne hätten wir mit den weichen Reifen kein Problem gehabt", glaubt Key. "Leider war es im Qualifying ziemlich kühl. Außerdem blieb Petrow stehen und dann gab es diesen Stau in den letzten zwei Minuten von Q2, was für die Reifentemperatur nie optimal ist."