Sauber erstmals nicht in Q3 vertreten

Kamui Kobayashis Versuch, Reifen zu sparen, ging nur in Q1 auf - Sauber erstmals nicht in den Top 10, erster Sieg im Stallduell für Sergio Perez

(Motorsport-Total.com) - Katzenjammer bei Sauber: Obwohl das heutige Qualifying in Schanghai so gut begonnen hatte - niemand brauchte weniger Runden als Kamui Kobayashi (vier), um Q1 zu überstehen -, reichte es am Ende zum ersten Mal in dieser Saison nicht für einen Finaleinzug. Letztendlich mussten sich die Schweizer mit den Startpositionen zwölf und 13 zufrieden geben.

Titel-Bild zur News: Kamui Kobayashi

Sparsam: Kamui Kobayashi benötigte heute nicht allzu viele Reifen

"Es ist schade, dass wir es zum ersten Mal in diesem Jahr nicht in Q3 geschafft haben", bedauert Kobayashi, dem doch fast eine halbe Sekunde auf die Referenzzeit von Paul di Resta fehlte. Schon in Q1 sei es "wahnsinnig knapp" gewesen: "Nachdem ich zuvor im Verkehr stecken geblieben war und mich nicht steigern konnte, habe ich es als 17. gerade noch in Q2 geschafft", berichtet er. "In Q2 hatte ich dann Schwierigkeiten mit dem ersten Reifensatz - ich hatte einfach nicht genug Haftung."

Kobayashi glaubt noch an Punkte

"Wir müssen schauen, woran das lag", sagt Kobayashi und schildert sein Ausscheiden: "Im zweiten und letzten Anlauf konnte ich dann nicht das Beste aus den weichen Reifen herausholen, weil die Temperatur beim Warten am Ende der Boxengasse abgefallen war. Auch durch die vielen Autos auf der Strecke waren die Bedingungen nicht ideal für eine schnelle Runde. Nichtsdestotrotz denke ich, dass wir hier Punkte holen können, denn wir haben ein gutes Auto."

In den letzten 2:02 Minuten nach der roten Flagge war Kobayashi chancenlos. "Wir waren davon ausgegangen", so Technikchef James Key, "dass wir Tempo und Auto haben, um in Q3 zu kommen, aber Q2 wurde ziemlich dramatisch, als Witali Petrow stehen blieb. Nachdem unsere ersten Runden nicht gut gelungen waren, mussten wir noch einmal los. Das war sehr eng, weil viele Autos gleichzeitig auf die Strecke gingen und es schwierig war, die Reifen auf der Einführungsrunde aufzuwärmen."


Fotos: Sauber, Großer Preis von China


Das wurde letztendlich auch Sergio Perez zum Verhängnis: "Q1 war in Ordnung für mich", erklärt er, "und in Q2 war es super, dass das Team mich nach der roten Flagge an die Spitze der Schlange in der Boxengasse gebracht hat. Aber wir mussten natürlich etwas warten und die Reifen sind abgekühlt. Das ist schade, denn ich glaube, die Änderungen, die wir für diese letzte Runde noch gemacht hatten, hätten sich ausgezahlt."

Änderungen wirken sich positiv aus

Auch so zeigt er sich zufrieden: "Wir haben generell einige Änderungen am Auto vorgenommen. Ich fühle mich viel wohler, komme deutlich besser zurecht - nicht nur gegenüber den Trainings am Freitag hier in Schanghai, sondern auch im Vergleich mit dem Wochenende in Malaysia", lobt der Mexikaner. Key ergänzt: "Das dritte Freie Training war gut, die Abstimmungsveränderungen, die wir über Nacht vorgenommen hatten, haben die Autos verbessert. Beide Fahrer waren deutlich zufriedener."

Sergio Perez

Sergio Perez war im Qualifying erstmals schneller als sein Teamkollege Zoom

"Das Qualifying war dann sehr ereignisreich", fährt der Technische Direktor fort. "Q1 lief gut, aber es war unheimlich knapp. Sergios Runden waren in Ordnung. Er ist zweimal rausgefahren - einmal mit harten und einmal mit weichen Reifen. Kamui ist nur eine schnelle Runde gefahren. Der Unterschied zwischen Platz acht und Platz 17 lag etwa bei zwei Zehntelsekunden. Kamuis Runde war völlig okay, aber am Ende doch nur haarscharf ausreichend."

Über weite Strecken des Wochenendes lag Sauber übrigens vor Toro Rosso und Force India, also zwei Teams, die drei ihrer vier Fahrer in die Top 10 brachten. Das stimmt Key für das morgige Rennen optimistisch: "Ich denke, wir können von unseren Startplätzen aus Punkte holen", unterstützt er die Kampfansage von Kobayashi. "Die Startaufstellung ist recht exotisch. Ich denke, wir können uns auf ein spannendes Rennen freuen."