• 01.04.2012 13:11

  • von Felix Matthey

Sauber: "Dann dürfen auch mal ein paar Tränen fließen"

Peter Sauber ist auch eine Woche nach dem Rennen von Sepang noch voll des Lobes für Sergio Perez und sein Team - "eine herausragende Leistung"

(Motorsport-Total.com) - Das Sauber-Team befindet sich nach dem zweiten Platz von Sergio Perez in Malaysia immer noch im Freudentaumel. Die Aufholjagd des Mexikaners auf den späteren Sieger Fernando Alonso (Ferrari) unter widrigen Bedingungen ließ die Herzen der Motorsport-Fans höher schlagen. Lob für die Leistung des 22-Jährigen ließ nicht lange auf sich warten. Vor allem sein Chef Peter Sauber ist weiterhin aus dem Häuschen.

Titel-Bild zur News: Peter Sauber

Peter Sauber hat nach dem Rennen in Sepang allen Grund zur Freude

"Auch mit einer Woche Distanz weckt der Große Preis von Malaysia bei mir jede Menge positiver Emotionen", freut sich der Schweizer im Interview mit 'Blick'. "Was wir am vergangenen Sonntag als Team geleistet haben ist herausragend. Und dann dürfen auch mal ein paar Tränen fließen. Sergio fuhr ein absolut grandioses Rennen. Und es hat sich wieder einmal gezeigt, dass Piloten, wenn sie um den Sieg kämpfen können, so etwas wie einen Extra-Boost erhalten, der sie über sich hinauswachsen lässt."

Und dabei wäre es um ein Haar zur noch größeren Sensation gekommen. Denn in den letzten Runden des Grand Prix' holte Sergio Perez mit Siebenmeilenstiefeln auf Fernando Alonso auf, fuhr zeitweise fast eine Sekunde schneller als der Doppelweltmeister. Dann stellte er sich jedoch durch einen Fahrfehler in der vorletzten Kurve selbst ein Bein. Ob er tatsächlich an Alonsos Ferrari vorbeigekommen wäre, darüber lässt sich nur spekulieren. In den Augen von Peter Sauber ist das aber auch völlig irrelevant.

"Ob ich enttäuscht bin, dass er gegen Rennende einen kleinen Fehler machte und nicht mehr an Alonso vorbeikam, wurde ich gefragt. Natürlich nicht!", stellt der 67-Jährige klar. "Perez hat alles gegeben und für uns ein fantastisches Resultat eingefahren. Es war der erste Podestplatz für unser Team seit dem 18. Oktober 2009, als Robert Kubica in Interlagos ebenfalls Zweiter geworden war." Damals waren die Voraussetzungen jedoch noch völlig andere, da Sauber ein BMW-Werksteam war. Die Bayern zogen sich Ende des Jahres aus der Formel 1 zurück, Peter Sauber kaufte das Team zurück und führte sein Lebenswerk fort.

Die Tatsache, dass Ferrari in diesem Jahr Sauber mit Motoren beliefert führte mancherorts zu der Annahme, dass Sergio Perez in Sepang zurückgepfiffen wurde, um dem arg gebeutelten Ferrari-Team den ersten Sieg der Saison und somit etwas Ruhe in den eigenen Reihen zu ermöglichen. Sauber zufolge seien dies "völlig wirre Spekulationen. Tatsache ist, dass sein Renningenieur ihn auf meine Anweisung hin daran erinnert hat, wie wichtig der zweite Rang für uns als Team ist."

Fernando Alonso, Sergio Perez

Sergio Perez jagte in Sepang rundenlang Fernando Alonsos Ferrari Zoom

Trotz aller Euphorie - Sauber hat nun bereits 30 Punkte auf dem WM-Konto -, blickt Peter Sauber bereits zu den anstehenden Grands Prix. Seiner Einschätzung zufolge werden die ganz großen Entwicklungsstufen erst beim Europa-Auftakt in Barcelona am 13. Mai eingeführt. Dann, so Sauber, "kann sich das Kräfteverhältnis wieder verändern. Apropos Kräfteverhältnis: Die Leistungsdichte war in der Formel 1 noch nie so groß wie heute. Wer im Qualifying nicht alles auf den Punkt bringt verliert gleich viele Positionen. Auch ist das Mittelfeld deutlich näher an die Spitze herangerückt, was für eine bisher ungewohnte Durchmischung des Starterfeldes sorgt."

Nach all dem Lob für Perez wollte es Peter Sauber nicht missen, etwas Positives über seinen zweiten Piloten, den Japaner Kamui Kobayashi, zu sagen: "Im Qualifying wurde er durch eine Fehlfunktion der Hinterradaufhängung gebremst, und im Rennen war weder die Strategie noch die Zuverlässigkeit seines Autos gut. In zwei Wochen bekommt er in China die Chance, sein wahres Können unter Beweis zu stellen."

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