• 11.06.2003 15:18

  • von Marcus Kollmann

Sauber: "C22 ist keine Fehlkonstruktion"

Teamchef Peter Sauber spricht über die Schwierigkeiten mit dem Auto und wie man versucht sie in den Griff zu bekommen

(Motorsport-Total.com) - Mit acht WM-Punkten liegt das Sauber-Team derzeit nur auf dem siebten Platz in der Konstrukteurswertung. Eindeutig zu schlecht, denn wie im Vorjahr, so sollte auch 2003 eigentlich der fünfte Rang für das Privatteam möglich sein. Ganz sicher keine leichte Aufgabe, doch auch keine unlösbare.

Titel-Bild zur News: Peter Sauber

Ist mit der Konkurrenzfähigkeit derzeit nicht zufrieden: Peter Sauber

Die Ursachen für die magere Punkteausbeute liegen aber nicht nur darin, dass McLaren, Ferrari, BMW-Williams und Renault für gewöhnlich die Punkteplätze abonniert haben, sondern hauptsächlich im noch zu Saisonbeginn so viel versprechend erscheinendem C22.

Aerodynamische Probleme verantwortlich für die nicht optimale Konkurrenzfähigkeit

"Die Grundperformance des Fahrzeugs ist nicht so, wie wir sie gerne hätten. Das muss man ganz klar sagen, das gilt auch für alle bisherigen Rennen", spricht Peter Sauber im Interview mit 'Sport1' Klartext.

Die Enttäuschung über die fehlende Konkurrenzfähigkeit hat in Hinwil jedoch nicht dazu geführt, dass man den Kopf in den Sand steckt, sondern man hat sich stattdessen analytisch auf Fehlersuche begeben und dabei bereits Erfolge erzielt. So hat sich laut dem Teamchef gezeigt, "dass wir speziell bei schnellen Kurven aerodynamische Probleme haben. Das Fahrzeug verliert in schnellen Kurven an Abtrieb und Anpressdruck."

C22 im mechanischen Bereich "sehr gut"

Von einer Fehlkonstruktion will der 59-Jährige jedoch nichts wissen und stellt sich somit vor die Ingenieure die den Boliden entwickelt haben: "Der C22 ist kein falsch gebautes Auto. Im Gegenteil: Der C22 ist speziell im mechanischen Bereich sehr gut, das Auto reagiert gut auf verschiedene Einstellungen und ist keinesfalls permanent am Abflug."

Die bei den ersten drei Rennen der Saison geholten Punkte sprechen ebenfalls dafür, dass der Bolide kein Fehlentwurf ist. Auch wenn sich die Ergebnisse der letzten Saison auf Grund des sich stets ändernden Kräfteverhältnisses der Teams untereinander, sowie der neuen Punktevergabe nur bedingt miteinander vergleichen lassen, so standen auch im letzten Jahr kurz vor Saisonhalbzeit "nur" acht Zähler für den Rennstall aus der Schweiz zu Buche. Und da ja noch nicht einmal Saisonhalbzeit sei, erklärte Sauber, dass man sich durchaus noch einiges ausrechnet.

Saison ist noch nicht gelaufen

Damit die Leistungsfähigkeit wieder stimmt, arbeitet man bei Sauber kontinuierlich an einer Problemlösung für den plötzlich auftretenden Verlust an Abtrieb und Anpressdruck in schnellen Kurven.

Da sich herausgestellt hat, dass sich die im Windkanal gewonnenen Erkenntnisse in diesem speziellen Fall nicht auf die Rennstrecke übertragen lassen, lässt man diese eigentlich so wichtige Station bei der Prüfung neuer aerodynamischer Komponenten kurzerhand einfach weg und verlässt sich auf die Ergebnisse und Tatsachen bei den Testfahrten.