• 11.06.2003 16:08

  • von Marcus Kollmann

Nürburgring GmbH plant Klage gegen die EU

Weil man in einer EU-Richtlinie eine Gefährdung des Rennens in der Eifel sieht haben sich die Veranstalter zur Klage entschlossen

(Motorsport-Total.com) - Erst vor wenigen Tagen hatte Bernie Ecclestone erklärt, dass die beiden in Deutschland stattfindenden Formel-1-Rennen auch auf lange Sicht hin im Rennkalender verbleiben werden. Da immer neue Länder um die Austragung eines Grand Prix buhlen auch damit locken, dass Tabakwerbung auf den Boliden kein Problem sei, sehen sich die europäischen Streckenbetreiber hier in einer unfairen Situation.

Titel-Bild zur News: Nürburgring

Das Formel-1-Rennen ist für die Eifel-Region von großer finanzieller Bedeutung

Damit der Formel-1-Chef sich auch noch in ein paar Monaten erinnert an den Rennen auf dem Nürburgring und dem Hockenheimring festhalten zu wollen, haben nun die Veranstalter des Rennens in der Eifel entschieden, dass man die Europäische Union wegen des ab August 2005 geltenden Verbots von Tabak-Sponsoring verklagen wird.

"Die Nürburgring GmbH klagt gegen die EU darauf, dass diese Richtlinie für nichtig erklärt wird, weil sie unser Geschäft nachhaltig negativ beeinträchtigt. Wir sind der Meinung, dass es die EU nichts angeht, wer bei Formel-1-Rennen in Deutschland als Sponsor auftritt. Außerdem sind wir Betroffene von der Richtlinie", erklärte Walter Kafitz, der Hauptgeschäftsführer der Nürburgring GmbH, in einem Gespräch mit der 'DPA' die Entscheidung.

Zwar kommen weder Strecken- noch Veranstaltungs-Sponsor des Grand Prix auf dem Nürburgring aus der Zigaretten-Branche, doch nach der Ansicht des Hauptgeschäftsführer stellt alleine das Tabak-Sponsoringverbot eine "erhebliche Einschränkung" für die Formel-1-Rennställe und deren Partner dar. Derzeit wird die Klage vor dem Europäischen Gerichtshof in Luxemburg vorbereitet. Eingereicht kann sie jedoch erst dann werden, wenn die Richtlinie veröffentlicht ist.

Kafitz hofft, dass die Klage Erfolg hat und das von der EU auf den 1. August 2005 vorgezogene Verbot nicht mehr gilt. Damit hätte man nämlich ein Jahr gewonnen, denn ab dem 1. Oktober 2006 hat sich die Formel 1 ohnehin eine Beschränkung in Sachen Tabakwerbung in Europa auferlegt.

Hintergrund der Bemühungen der Nürburgring GmbH ist der aktuelle Formel-1-Vertrag der bis 2004 läuft. Vermutlich wird man schon während des diesjährigen Grand Prix intensiv mit Bernie Ecclestone über eine Verlängerung verhandeln. Der Vorstoß gegen die Europäische Union könnte dabei durchaus nützlich sind und den Briten dazu bewegen den Vertrag vorzeitig zu verlängern.

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