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Großer Preis von Kanada: Sauber-Petronas-Vorschau
Nach positiven Testfahrten in Monza, reisen Nick Heidfeld und Heinz-Harald Frentzen vorsichtig optimistisch nach Kanada
(Motorsport-Total.com) - Das schweizer Sauber-Team durchschreitet derzeit ein Tal der Leiden: In den letzten vier Rennen konnte das Team keine weiteren Zähler in der Formel 1 sammeln. Nach ermutigenden Testfahrten im italienischen Monza spürt man jedoch wieder Optimismus. Außerdem haben Nick Heidfeld und Heinz-Harald Frentzen alle bisherigen Punkte der Saison bei Überseerennen geholt.

© Sauber
Heinz-Harald Frentzen und Nick Heidfeld freuen sich auf den Kanada-Grand-Prix
"Der Circuit Gilles Villeneuve auf Montreals Ile Notre Dame ist an einigen Stellen sehr schnell. Auf vier Streckenabschnitten werden Geschwindigkeiten von über 300 km/h erreicht. Das verlangt viel Power und wegen der schnellen Abschnitte wird mit niedrigem Abtrieb gefahren, um den Luftwiderstand zu verringern", erklärte Saubers Technischer Direktor Willy Rampf.
"Jedoch kommen auf dieser Strecke auch eher mittelschnelle bzw. langsame Kurven vor. Das wiederum würde normalerweise nach viel Abtrieb verlangen. Also muss für die Fahrzeugeinstellung schließlich ein Kompromiss gefunden werden und dafür arbeiten wir intensiv an einer Optimierung des mechanischen Setups, um die Bremsstabilität und Traktion zu unterstützen. Montreal beansprucht auch sehr stark die Bremsen, da nach jedem schnellen Abschnitt langsame Kurven folgen."
Die Bremsen werden in Montreal stark beansprucht
"Die erste Kurve ist eng und auch in der Haarnadel am Rundenausgang muss man sehr stark Abbremsen. Hier muss ganz besonders die Kühlung der Bremsen optimiert werden. Dieser Kurs ist zudem nicht gerade spritsparend, denn hier wird aufgrund des ständigen Beschleunigens nach den langsamen Kurven mehr Sprit verbraucht, als sonst wo", so Rampf weiter.
Die Benzinmenge entscheidet somit auch die Strategie: "Das macht es besonders interessant, wenn es darum geht, die richtige Strategie für die Samstagsqualifikation und das Rennen auszuwählen. Normalerweise ist man hier mit einer Ein-Stopp-Strategie unterwegs, aber dieses Jahr dürften einige Teams zwei Boxenstopps probieren. Der Circuit Gilles Villeneuve ist zudem eine der Rennstrecken, auf der Überholmanöver möglich sind. Auch das muss in den Entscheidungsprozess zur Rennstrategie einfließen."
"Ich mag Kanada. Es ist schön hier und unser Fahrzeug war in den vergangen beiden Jahren ziemlich gut auf diesem Parcours", gab Nick Heidfeld zu Protokoll. "Es ist eine schnelle Strecke und wir fahren daher mit geringem Abtrieb. Aber auch gute Bremsen sind hier absolut notwendig. Letztes Jahr haben einige Fahrer wegen den Bremsen Punkte verloren. Die Randsteine in der letzten Kurve vor der Start-/Zielgeraden waren in den vergangenen Jahren ziemlich hoch und wenn man zu direkt darüber fuhr, setzte man auf und beschädigte den Unterboden."
Holprige Strecke mit wenig Auslaufzonen
"Ich hoffe, das hat sich geändert. Man muss sehr vorsichtig in diese Kurve fahren, denn es kann sein, dass der Fahrer vor einem die Boxen ansteuert. Die Boxengasseneinfahrt ist sehr schnell und wenn man nur nach dem Bremsverhalten des vorausfahrenden Fahrers urteilt, könnte man annehmen, dass er ganz normal um die Kurve fahren will, stattdessen aber an die Box fährt. An einigen Stellen ist der Kurs ziemlich eng und es gibt nicht viele Auslaufzonen - besonders in der zweiten Schikane. Die Kurve unter der Brücke ist sehr holprig und man muss hier sehr aufpassen. Aber im Grossen und Ganzen mag ich diese Strecke."
Auch Heinz-Harald Frentzen mag den Kurs auf der Isle de Notre Dame: "Montreal ist einerseits ein Straßenkurs, andererseits aber auch wieder nicht. Es ist eine ansprechende Strecke und keine große Herausforderung. Sie ist eine Kombination aus langen Geraden und langsamen Kurven, vor denen man stark Abbremsen muss. Hat man einmal die Top-Geschwindigkeit erreicht, muss man schon wieder für die anschließende Kurve komplett abbremsen."
"Sie ist auch ziemlich holprig und das erschwert das Fahren etwas, aber es ist nicht so schlimm wie zum Beispiel in Monaco. Aufgrund des geringen Abtriebs wird das Fahrzeug manchmal instabil. Aber als Entschädigung ist hier das Überholen einfacher als auf anderen Rennstrecken. Montreal ist eine fantastische Stadt mit einer tollen Stimmung und vielen begeisterten Motorsportfans. Es ist ein schöner Grand Prix."

