• 14.10.2003 11:21

  • von Marcus Kollmann

Sato-Schumacher-Kollision: Schuldfrage für beide klar

T.Sato und M.Schumacher erklären, wie sie den Zwischenfall in der Schikane erlebten und warum jeder dem anderen die Schuld gibt

(Motorsport-Total.com) - Hätte, wäre, wenn und aber sind Worte die in der Formel 1 nicht viel zählen.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher spricht mit Takuma Sato über die Kollision

Schumacher und Sato klärten die Schuldfrage nach dem Rennen im Parc fermé

So auch im Fall von Michael Schumacher, der beim Saisonfinale in Suzuka durch den Sieg seines Teamkollegen und die Ankunft als Achter seinen sechsten Fahrerweltmeistertitel feiern durfte. Im Nachhinein stockt jedoch so manchem Formel-1-Fan noch immer der Atem, denn Ende der sechsten Runde schien es beinahe so, als ob der Ferrari-Pilot leichtfertig den Titel verspielt habe.

Was war passiert? Schumacher, von Platz 14 gestartet, hatte sich in Runde eins auf den 12. Platz vorgearbeitet und anschließend in Runde vier zunächst Justin Wilson und in Runde sechs Mark Webber geschnappt. In der gleichen Runde wollte der Deutsche dann auch BAR-Hondas Takuma Sato in der Schikane vor der Boxeneinfahrt kassieren, doch jenes Manöver misslang - und zwar deutlich. Bei dem Versuch am Japaner vorbeizugehen, beschädigte sich der Ferrari-Pilot seinen Frontflügel und musste deshalb die Box ansteuern und als Letzter wieder seine Aufholjagd von vorne starten.

Nachdem die schwarz-weiß-karierte Flagge gefallen war, unterhielten sich dann Sato und Schumacher im Parc fermé kurz über den Zwischenfall und erklärten später der versammelten Presse wie sie die Situation erlebten. Ergebnis: Die Schuldfrage ist für beide Fahrer mittlerweile klar. Jeder gibt dem anderen die Schuld.

"In der Formel 1 ist es für gewöhnlich so, dass jemand, der die Tür so weit aufmacht wie er es getan hat, einen dann auch durch lässt", erklärte Michael Schumacher, dass er gelaubt hatte, dass Sato ihn vorbeilassen wollte. "Offensichtlich war er aber anderer Meinung und hat sich entschieden mir im letzten Moment die Tür zuzumachen. Ich konnte ihm dann nicht mehr ausweichen und verlor meine Nase", fasste der Deutsche die Situation aus seiner Sicht zusammen.

Takuma Sato sah das natürlich anders und auch die Betrachtung der Kollision aus verschiedenen Kamerawinkeln scheint den Japaner von jeglicher Schuld freizusprechen.

"Ich wusste, dass Michael sehr dicht hinter mir war und schaute nach der 130R in den Spiegel, um die Entfernung zu prüfen. Danach wusste ich, dass er keine Chance hätte mich zu überholen. Ich fuhr also auf meiner normalen Linie und er war dann sehr optimistisch beim Versuch mich zu überholen", berichtete Sato wie er den Positionskampf erlebt hatte.

Der finale WM-Lauf nahm schließlich aber für beide Fahrer ein glückliches Ende - Sato wurde Sechster, Schumacher Achter -, weshalb die Kollision in der sechsten Runde im Nachhinein keinen der beiden mehr interessieren, geschweige denn beschäftigen dürfte.