Sato-Mania in Japan kennt keine Grenzen
Takuma Sato über die Besonderheit eines Heimrennens in Suzuka und seine Erwartungen für das Rennen am Sonntag
(Motorsport-Total.com/sid) - "Takuma, Takuma", schreien mehr als 100 Japaner vor dem 'Circuit Hotel' in Suzuka. Dann stürmen sie mit Autogrammheften und Kameras in der Hand los. Ihre Augen leuchten vor Glück, als Volksheld Takuma Sato stehen bleibt und einige Wünsche erfüllt. Die Fans harren stundenlang im Dauerregen aus und lassen sich auch von dem drohenden Taifun nicht in die Flucht schlagen. Dem 27-jährigen Sato ist der Rummel fast peinlich, doch Formel-1-Fahrer werden in Japan wie Popstars vergöttert.

© xpb.cc
Er ist diese Woche der Superstar der Japaner: Takuma Sato
"Ich bin auch nur ein Mensch, vielleicht ein bisschen berühmter als andere", sagt der Mann aus Tokio. Arbeitgeber BAR-Honda schenkt Sato, wegen seiner vielen Abflüge einst als Crash-Kid verspottet, auch in Zukunft das Vertrauen. Sato: "Ich habe 2003 für drei Jahre unterschrieben, den Vertrag hat mein Team in dieser Woche bestätigt. Darüber freue ich mich natürlich sehr."#w1#
Seit 1990 kein Japaner mehr in Suzuka auf dem Podest
Für Sato wäre es ein Traum, den Heim-Grand-Prix am Sonntag zu gewinnen, das hat noch kein Japaner geschafft. Bislang stand erst ein Lokalmatador in Suzuka auf dem Treppchen, das war am 21. Oktober 1990, als Aguri Suzuki in einem Lola-Lamborghini Dritter wurde. "Bei uns ist die Begeisterung für die Formel 1 enorm. Für mich persönlich ist es ein unbeschreibliches Gefühl, auf meiner Hausstrecke zu fahren", berichtet Sato.
Die 5,807 km lange Rennstrecke mitten in einem Vergnügungspark, die sich als einzige auf der Welt in Form einer Acht kreuzt, weckt bei Sato große Erinnerungen. Als Zehnjähriger sah er in Suzuka sein erstes Formel-1-Rennen. "Gerhard Berger gewann damals im Ferrari", sagt Sato. "Ich habe es geliebt. Ich wusste sofort, dass ich Formel-1-Fahrer werden muss."
Sein Debüt in der Königsklasse gab Sato 2002 in Australien für Jordan. Bei BAR-Honda stieg er im Vorjahr in Suzuka als Nachfolger von Ex-Weltmeister Jacques Villeneuve vom Test- zum Stammfahrer auf. Inzwischen hat er 34 Grands Prix bestritten, bestes Ergebnis war der dritte Platz in Indianapolis in diesem Jahr. Auf dem Nürburgring stand er im Mai sogar neben dem Trainingsschnellsten Michael Schumacher in der ersten Startreihe.
Gefeiert wird auf jeden Fall: 100. Grand Prix für BAR
Derzeit belegt der Sohn Nippons mit 26 Punkten Rang acht in der Gesamtwertung. Bei BAR-Honda wird am Sonntag in jedem Fall gefeiert, das Team fährt in Japan den 100. Grand Prix. Extra für dieses Rennen gibt es für Sato ein "Suzuka Special", einen neuen Honda-Motor, der etwa zehn PS mehr leisten soll.
"Wir wollen immer gewinnen, aber ein Podestplatz ist hier wirklich drin", meint Sato. 2002 wurde er im Jordan Fünfter, 2003 holte er für BAR als Sechster WM-Punkte. "Da waren die Fans schier unglaublich, sie haben mir auf jeder Runde zugejubelt", sagt der 27-Jährige.

