Training am Freitag geht im japanischen Regen unter

Nachdem schon am Vormittag Regen das Training beeinflusste, konnte auch nachmittags nur sporadisch gefahren werden

(Motorsport-Total.com) - Auch das zweite Freie Training zum Grand Prix von Japan fiel sprichwörtlich ins Wasser: Nachdem der Regen bereits am Morgen die Formel-1-Fahrer behinderte, herrschten nur zu Beginn der zweiten 60 Minuten des Tages bessere Bedingungen, ehe wieder das pure Chaos ausbrach. Die letzten 25 Minuten passierte so gut wie nichts mehr.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher bevorzugte heute den Scooter gegenüber dem F2004

Ausgelöst wurde diese Einöde durch drei Dreher innerhalb von wenigen Sekunden: Erst flog Felipe Massa (Sauber-Petronas) in den S-Kurven ab, unmittelbar nach ihm Timo Glock (Jordan-Ford), der davor schon mehrere Male neben der Strecke war, und schlussendlich auch noch Zsolt Baumgartner (Minardi-Cosworth), der sich allerdings nicht mehr aus dem Kiesbett befreien konnte und wegen der notwendigen Bergung des Autos durch einen Kran für gelbe Flaggen sorgte.#w1#

Nur Panis ging für die Fans noch einmal auf die Strecke

Daraufhin fuhren alle Piloten zurück an die Box, was zur Folge hatte, dass die ohnehin schon spärliche Fahrspur wieder zugeregnet wurde. Stellenweise stand das Wasser auf der Strecke und erst fünf Minuten vor Schluss ging Toyota-Pilot Olivier Panis, der an diesem Wochenende den letzten Grand Prix seiner Karriere bestreitet, noch einmal raus, um den japanischen Fans zumindest ein bisschen Action zu bieten.

Das volle Ausmaß des Chaos zeigt das Schicksal der Tespiloten Björn Wirdheim (Jaguar-Cosworth) und Ryan Briscoe (Toyota), die aufgrund eines Mangels von Monsun-Reifen bei Michelin gar nicht erst auf die Strecke geschickt werden konnten. Die stark profilierten Monsun-Pneus wurden von der Rennleitung im ersten Training aus Sicherheitsgründen sogar vorgeschrieben, während in der zweiten Session am Nachmittag auch normale Regenreifen eingesetzt werden durften.

Natürlich kam es zu zahlreichen Ausrutschern und Drehern, wovon selbst Michael Schumacher nicht verschont blieb. Der Ferrari-Pilot sicherte sich zwar mit einer Zeit von 1:45.388 nach insgesamt fünf Runden den ersten Platz, rutschte aber in den S-Kurven einmal auf die Wiese. Mit zwischenzeitlich bis zu fünf Sekunden Vorsprung demonstrierte der 35-jährige Routinier wieder einmal seine Überlegenheit bei schwierigen Verhältnissen.

Bridgestone hatte im Nassen klare Vorteile

Zweiter wurde - nach vorne gespült durch die Bridgestone-Dominanz bei den heutigen Bedingungen - Giancarlo Fisichella (Sauber-Petronas) mit nur 0,714 Sekunden Rückstand, gefolgt von Kimi Räikkönen (McLaren-Mercedes), der als bester Michelin-Pilot 1,361 Sekunden einbüßte. Auch Räikkönens Teamkollege David Coulthard hielt als Fünfter den Schaden in Grenzen, während Rubens Barrichello (Ferrari) das "Silberpfeil"-Sandwich splittete.

Derart schlechte Bedingungen bieten natürlich immer den Kleinen die Möglichkeit, sich einmal in Szene zu setzen, was speziell dem Jordan-Team gelang: 'F1Total.com'-Kolumnist Timo Glock fiel zwar durch einige Dreher auf, landete aber mit 3,889 Sekunden Rückstand auf dem sechsten Platz, unmittelbar vor Nick Heidfeld. Takuma Sato (BAR-Honda/+ 3,982), Anthony Davidson (BAR-Honda/+ 4,210) und Jacques Villeneuve (Renault/+ 4,284) komplettierten die Top 10.

Insgesamt klassierten sich 21 von 25 Piloten in der Wertung, doch während die Zeiten aufgrund der Umstände überhaupt keine Bedeutung für den weiteren Verlauf des Wochenendes haben, droht morgen sogar eine Absage des Qualifyings, da die Meteorologen fest davon ausgehen, dass der Regen sogar noch stärker wird und ein Taifun aufzieht. Sogar das Riesenrad im benachbarten Vergnügungspark soll aus Sicherheitsgründen abgebaut werden.