Sato: Die verflixte erste Runde
Das Rennen von BAR-Honda-Pilot Takuma Sato in Ungarn entschied sich bereits im ersten Drittel der ersten Runde
(Motorsport-Total.com) - Takuma Satos dritter Startplatz kam genau zum richtigen Zeitpunkt. Als Jenson Button bei BAR-Honda noch gesetzt schien, musste der Japaner um sein Cockpit für das nächste Jahr bangen. Nun wäre Sato, im Falle eines Weggangs von Button, eine Konstante im Team. Hinzu kommt, dass er auf dem Hungaroring wieder jene Formkurve aufgriff, die er bis zum US-Grand-Prix zeigte.

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Takuma Sato: Mehr als Platz sechs war in Ungarn nicht möglich
Der dritte Startplatz stimmte den 27-Jährige zufrieden. "Die Runde war gut, auch wenn ich in der elften Kurve mit einem Rad neben der Strecke war", so Sato. "Dort hat es mir keine Zeit gekostet, aber ich habe so viel Schmutz mitgenommen, dass ich Grip verlor. Im dritten Sektor hatte ich daher Probleme." Seine Runde erscheint in einem noch besseren Licht, wenn man bedenkt, dass Sato als einer letzten Fahrer der Spitzengruppe zum Tanken fuhr.#w1#
Doch im Rennen war es mit der guten Vorstellung schon gleich in der ersten Runde vorbei. Erst beschleunigte ihn Fernando Alonso im Renault aus und Juan-Pablo Montoya im Williams ging in der zweiten Kurve an ihm vorbei. Schließlich musste er sich auch noch hinter dem Teamkollegen, Jarno Trulli und Kimi Räikkönen anstellen - von Platz drei auf Rang acht binnen weniger Kilometer.
"Ich kam gar nicht so schlecht weg und wie erwartet waren die Renaults sehr gut", so Sato. "Ich war etwas überrascht, dass ich Rubens nicht überholen konnte. Ich habe versucht, tief in die erste Kurve hinein zu bremsen, um wieder auf die Außenseite von Alonso zu kommen, aber außen war zu wenig Grip, ich hatte einfach keine Traktion."
"Daher konnte mich auch Montoya schnappen. Meine Traktion war zu schlecht daher habe ich einen Platz und den Schwung verloren", so Sato, für den das Unheil erst begann. "Da war Jenson schon auf gleicher Höhe und hatte mehr Schwung. Ich wollte nicht mit Gewalt Kopf an Kopf mit meinem Teamkollegen in die Kurve fahren und ließ in vorbei. Aber da war auch noch Trulli. Dadurch musste ich einen weiten Bogen fahren, wodurch auch noch Kimi vorbei war. Ich habe noch nie so viele Plätze in der ersten Runde verloren."
Dem Vorwärtsdrang eines Fahrers setzt schon der Charakter des Hungarorings enge Grenzen. Hinter der Gruppe Montoya-Button-Trulli war der Japaner eingeklemmt. Immerhin konnte er Jarno Trulli schnappen, wenn auch nur beim Routinehalt. "Ich war schneller als die anderen. Außerdem hätte ich vor dem zweiten Stopp länger draußen bleiben können, aber wir entschieden uns, ihn vorzuziehen. Das klappte - so kam ich an Trulli vorbei."
Durch den Ausfall Räikkönens war er nun Sechster, weiter nach vorne sollte es nicht gehen. Vielmehr musste er in seine Rückspiegel schauen, denn dort machte sich Antonio Pizzonia im Williams-BMW breit. Doch das war schwerer, als man annehmen könnte. "Nach dem Start habe ich den Einsatz im rechten Außenspiegel verloren", so Sato. "Der Linke war noch da, aber auf einem Kurs, der im Uhrzeigersinn verläuft, ist das nicht sehr nützlich."
Zudem fiel im BAR-Honda immer wieder der Öldruck zusammen, worauf er die überhitzte Ölpumpe auf Anweisung seines Renningenieur Jock Clear immer wieder an- und ausschaltete. "Jock hat mir immer gesagt, wann ich den Knopf drücken solle", so Sato. "Ich habe ihn vielleicht einhundert Mal betätigt. In den letzten Runden musste ich auch früher schalten, aber ich konnte dennoch gute Rundenzeiten hinlegen."
Der Traum vom Podestplatz platzte, doch zumindest schränkte ihn seine Schulterverletzung, die er schon seit Bahrain mitschleppt, nicht weiter ein. Auch wenn das 'HANS'-System noch das ein oder andere Problem bereitet. "Eigentlich wollte ich auf das Podest, aber unsere Pace war nach Großbritannien und Frankreich wieder gut. Auch in Deutschland waren wir dabei. Mit diesem konkurrenzfähigen Paket sollten wir noch einige guten Rennen haben können", so der Japaner abschließend.

