• 06.09.2005 10:02

  • von Franziska Beetz

Sato als unfreiwilliger "Supertanker"-Kapitän

Am vergangenen Wochenende hatte BAR-Honda-Pilot Takuma Sato im Königlichen Park von Monza schwer zu kämpfen

(Motorsport-Total.com) - Takuma Sato hatte am vergangenen Wochenende in Monza anfangs einen sehr guten Lauf, dann aber zwangen technische Probleme den BAR-Honda-Piloten zwei Mal hintereinander an die Box. Ein Softwarefehler ließ das Team glauben, dass beim ersten Tankstopp kein Benzin in den Tank geflossen sei, sodass sie den Japaner eine Runde später und kurz vor Ende des Rennens irrtümlich noch einmal an die "Zapfsäule" baten.

Titel-Bild zur News: Takuma Sato

In Italien erneut vom Pech verfolgt: Takuma Sato

Mit randvollem, schwerem Auto schaffte es Sato lediglich, sich auf dem 16. Platz zu klassifizieren. Dabei sahen die vorhergehenden Tests für BAR-Honda im Grunde recht viel versprechend aus: "Wir haben viele verschiedene Aerodynamik-Pakete für geringen Abtrieb und diverse Reifen getestet", erörterte Sato auf seiner Internetseite, der unter Druck steht, gute Rennen zu zeigen, um sich im Team einen Platz für 2006 sichern zu können.#w1#

"Am Freitag waren wir dann zwar nicht wirklich schnell, aber wir benutzen bei den Freitagstests immer sehr geringe Drehzahlen und eine spezielle Reifenmischung, um die Motoren zu schonen", so der 28-Jährige. "Bei uns ist der Unterschied zwischen der Leistung an den Freitagen und den Samstagen recht groß."

Grade in der Nacht von Freitag auf Samstag seien noch einige Veränderungen vorgenommen worden: "Wir machten sehr gute Fortschritte und am Ende der Trainingsläufe hatte ich einige schnelle Runden bei normaler Betankung." Dadurch konnte der Japaner die Session als Dritter beenden: "Wir waren direkt hinter den beiden McLaren, was sehr ermutigend war."

"Dachte, dass es für uns bis zuletzt gut laufen würde." Takuma Sato

Das Qualifying hinterließ einen glücklichen Sato auf dem vierten Rang, was für die Startaufstellung allerdings den Nachteil mit sich brachte, auf schmutzigem Asphalt zu stehen: "Dadurch war ich am Start sehr langsam. Trulli war eine halbe Länge voraus und von hinten drückte Michael Schumacher, sodass ich darauf achten musste, alles unter Kontrolle zu halten."

Nach einem Überholmanöver gegen Jarno Trulli geschah dann bist zu den ersten Boxenstopps nichts. Die Stopps allerdings mischten die Karten neu, danach war es Rubens Barrichello, der von hinten Druck auf Sato ausübte, während dieser mit den Verwirblungen des vorausfahrenden Teamkollegen Jenson Button zu kämpfen hatte. "Aber ich dachte, dass es für uns bis zuletzt gut laufen würde. Rubens kam zwar sehr nahe heran, aber ich genoss das Rennen dennoch", kommentierte der BAR-Honda-Pilot.

Dann aber wurde Sato für seinen ersten Stopp an die Box gebeten und das Desaster nahm seinen Lauf: "Direkt nach meiner Ausfahrt aus der Boxengasse hörte ich, dass ich in der nächsten Runde erneut hereinkommen und bis dahin so viel Treibstoff wie möglich sparen sollte. Ich kam direkt wieder zurück, es war bereits Benzin im Tank, aber sie legten noch einmal nach."

"Danach war es ein wahrer Kampf. Ich versuchte, Anschluss an die anderen zu finden, doch es war einfach schwer, so zu fahren, da das Auto kaum zu halten war", schilderte ein deprimierter Takuma Sato. Zusätzlich hatte der Japaner noch Grund zur Sorge, als er nach seinem finalen Stopp Seite an Seite mit Mark Webber die Boxengasse durchfuhr, sodass er am Ausgang die weiße Linie überschreiten musste. Dieser Ausrutscher wurde allerdings nicht geahndet.