Samstagmorgen im Zeichen von Ferrari
Michael Schumacher fuhr im dritten Freien Training in Montreal Bestzeit vor Barrichello ? Michelin kommt langsam in Fahrt
(Motorsport-Total.com) - Weil nach dem zweiten Freien Training der Regen in Montreal ein wenig nachließ, wurden die Bedingungen für die letzten 45 Minuten vor Warm-Up und Qualifying einen Tick besser. Am Kräfteverhältnis änderte dies aber wenig, denn die Ferrari-Piloten dominierten auch so das Geschehen nach Belieben.

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Michael Schumacher geht mit Bestzeit im Rücken ins zweite Qualifying
Michael Schumacher und Rubens Barrichello setzten ihr ansehnliches Privatduell bei immer schneller werdender Strecke fort, diesmal hatte aber der Weltmeister mit 1:23.385 seine Nase um 0,292 Sekunden vorne. Den stärkeren Eindruck hinterließ aber wieder Barrichello, der erst zum Schluss gebogen werden konnte. Für Schumacher spricht, dass er zum Schluss in allen Sektoren Bestzeit fuhr und auch einen Dreher in der Anfangsphase cool wegsteckte.
Dritter wurde mit Respektabstand von 1,855 Sekunden Jordan-Pilot Giancarlo Fisichella, der als Montreal-Spezialist gilt und die Qualitäten seiner Bridgestone-Pneus voll ausschöpfen könnte. Michelin gab dennoch ein erstes Lebenszeichen von sich: Fernando Alonso (Renault) wurde starker Vierter, Ralf Schumacher (BMW-Williams) rettete sich kurz vor dem Fallen der Zielflagge auf Rang fünf nach vorne, nachdem bis dahin nicht viel von ihm zu sehen war.
In den Top 10 landeten außerdem die beiden BAR-Piloten, die bei stärkerem Regen noch auf den Positionen drei und vier lagen, sowie Mark Webber (Jaguar-Cosworth). McLaren-Mercedes brachte nur Coulthard ins Spitzenfeld, Räikkönen fasste mehr als drei Sekunden Rückstand und den 13. Platz aus. Schwer geschlagen auch Juan-Pablo Montoya (16.) und das Toyota-Team auf den letzten beiden Positionen. Zurückgeworfen wurden die Kölner von einem Crash von da Matta.
Den einzigen großen Defekt der Session erlitt Heinz-Harald Frentzen: Der Mönchengladbacher rollte im zweiten Sektor mit rauchendem Heck aus, weil vermutlich sein Ferrari-Motor aus dem Vorjahr den Geist aufgegeben hat. Teamkollege Nick Heidfeld hatte seine liebe Not mit der ersten Kurve, in der sich mehrere Piloten verabschiedeten, wurde aber guter Elfter. Reifenseitig unterstreicht das Resultat der Session einen klaren Vorteil für Bridgestone.
Erwartungsgemäß kam es bei solch kuriosen Bedingungen zur einen oder anderen Überraschung ? beispielsweise Justin Wilson, der im Minardi lange sensationell in den Top 10 lag und schlussendlich als guter 14. gewertet wurde. Teamkollege Verstappen wurde 17. Apropos Überraschung: Montoya war der einzige Fahrer, der kurz auf Trockenreifen auf die Strecke ging, diesen Versuch aber wegen zu viel Wasser in den ersten beiden Sektoren abbrechen musste.

