Sainz und Verstappen in Eau Rouge: Einer zögert, einer nicht

Carlos Sainz und Max Verstappen verraten, ab der wievielten Runde sie die Eau Rouge zum ersten Mal voll gefahren sind und stellen sich auf ein schwieriges Rennen ein

(Motorsport-Total.com) - Die beiden Toro-Rosso-Piloten Carlos Sainz und Max Verstappen kennen das Gefühl von Siegen in Spa-Francorchamps. Der Spanier gewann im vergangenen Jahr beide Läufe der Formel Renault 3.5 (Renault-World-Series), der Niederländer hatte wenige Wochen zuvor bei allen drei Läufen der Formel-3-Europameisterschaft triumphiert.

Titel-Bild zur News: Max Verstappen in Eau Rouge

Max Verstappen in Eau Rouge: Von der ersten Runde an mit Vollgas Zoom

An diesem Wochenende sind Sainz und Verstappen zum ersten Mal ernsthaft mit einem Formel-1-Boliden in Spa unterwegs. Ernsthaft deshalb, weil der Niederländer bereits einen Showrun hinter sich hat. Dieser konnte die Eindrücke eines Grand-Prix-Wochenendes aber nur unzureichend vermitteln. Entsprechend groß war bei beiden die Vorfreude vor den ersten Runden am Freitag.

Auf die Frage, ob er die Eau Rouge von Beginn an voll genommen hat, antwortet Verstappen wie aus der Pistole geschossen: "Ja, sofort von der ersten Runde an." Teamkollege Sainz ließ es etwas bedachter angehen und gibt mit einem Grinsen zu Protokoll: "Ab der zweiten Runde, denn ich wollte nicht als 'From Hero to Zero' abgestempelt werden."

Beim Top-Speed ganz vorn, aber...

Und wie war es, die berühmtestes Senke im Formel-1-Kalender mit voll durchgetretenen Gaspedal zu durchfahren? "Es fühlte sich gut an. Leider fehlt es uns aber ein wenig an Abtrieb", sagt Sainz und erklärt damit, wie es Teamkollege Verstappen in der Top-Speed-Messung auf Platz eins schaffte. Der Niederländer wurde kurz vor Ende des zweiten Freien Trainings mit 314 km/h "geblitzt".

Laut Sainz fährt Toro Rosso in Spa "mit einer Konfiguration, die fast jener für Monza entspricht". Mit den extrem flach eingestellten Flügeln taten sich die beiden Rookies folgerichtig im zweiten Sektor der 7,004 Kilometer langen Strecke am schwersten.

"Wir fahren nicht mit dem Abtrieb, mit dem wir fahren müssten. Doch leider haben wir keine andere Wahl, wenn wir im Rennen überholen wollen und nicht selbst überholt werden wollen", bemerkt Sainz in Anspielung auf das PS-Defizit des Renault-Motors und schiebt nach: "Im Rennen wird Eau Rouge mit 100 Kilogramm Benzin im Rücken nicht voll gehen. Da wird uns der Abtrieb erst so richtig fehlen."

Carlos Sainz in Eau Rouge

Sainz, der Eau Rouge nicht von Beginn an voll nahm, erwartet im Rennen Probleme Zoom

So stellt man sich im B-Team von Red Bull schon jetzt darauf ein, dass man wohl erst am dritten September-Wochenende in Singapur wieder ernsthaft um WM-Punkte wird mitfahren können. "Uns stehen jetzt zwei schwierige Wochenenden bevor, aber nach Monza sollten wir hoffentlich wieder an unsere normale Form anknüpfen können, die da heißt, im Bereich von Platz neun oder zehn ins Ziel zu kommen, sofern nichts Außergewöhnliches passiert", sagt Sainz.