• 26.07.2001 09:41

  • von Fabian Hust

Rubens Barrichello im Interview

Barrichello über den Monza-Test und wie er glaubt, die Sicherheit der Autos noch weiter verbessern zu können

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Wie liefen die Testfahrten letzte Woche in Monza, als du Michael Schumacher ersetzt hast?"
Rubens Barrichello: "Der Test lief gut. Ich muss sagen, dass das Team nach Michaels Unfall ziemlich besorgt war, herauszufinden, was wirklich passiert ist. Wir haben viel Zeit damit verbracht, die Daten zu studieren um sicher zu stellen, dass sich das Auto auf der Strecke korrekt verhält. Die letzten zwei Tage waren gut und das Auto hat sich gut verhalten. Es ist sehr schwierig, unsere Leistung mit denen der anderen Teams zu vergleichen, weil man nie sicher sein kann, welches Setup sie fahren und mit wie viel Sprit sie unterwegs sind. Das macht es schwierig, genau zu wissen, wo wir stehen. Jedoch fühlt sich das Auto gut an und ich war am Ende der Session ziemlich glücklich."

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello

Rubens Barrichello ist mit den Monza-Testfahrten zufrieden

Frage: "Wie wichtig war der Test, Hockenheim und Monza sind ja beides Hochgeschwindigkeitsstrecken?"
Barrichello: "Natürlich ist Monza nicht Hockenheim, aber man kann Vergleiche ziehen. Hockenheim wird die Reifen mehr belasten, auch wenn Monza einen sehr rauen Asphalt hat. Hockenheim hat auch nicht die Hochgeschwindigkeitskurven, wie sie die italienische Strecke mit der Ascari-Kurve zum Beispiel hat. Hockenheim hat das Motodrom, das Zweite- und Dritte-Gang-Kurven hat, wo man die Hinterräder durchdrehen kann, was die Hinterräder stark erhitzen kann. Wie üblich hatte Bridgestone neue Reifen zum Ausprobieren dabei. Dieses Mal war es meine Aufgabe, sie auszuwerten und ich habe das Gefühl, dass die Reifenauswahl sehr gut ist, die man uns zur Verfügung stellt."

Frage: "Bei Highspeedunfällen, wie ihn Michael erlebt hat, ist die Sicherheit der Autos entscheidend. Was denkst du darüber?"
Barrichello: "Die Autos sind sicherer als jemals zuvor. Aber ich denke, dass im Fall von Michaels Unfall zum Beispiel er hätte mehr Speed abbauen können, wenn er beim Beginn des Drehens auf Slicks gefahren wäre. Mit den gerillten Reifen sind wir auf den Geraden mindestens 3 bis 4 km/h schneller geworden. Mit einem Slick wären wir auf den Geraden ein wenig langsamer und würden beim Bremsen mehr Speed abbauen. Alles in allem würden wir ein wenig schneller fahren, aber ich würde lieber Autos sehen, die schneller durch die Kurven fahren und mehr Speed abbauen, wenn es notwendig ist. Die Reifen sind der entscheidende Faktor, wenn man ein Problem bekommt. Zum Glück sind die Reifen in diesem Jahr wegen der Konkurrenzsituation wieder weicher geworden und bauen ein wenig mehr Speed ab als in der Vergangenhein."