Ferrari will den Sieg in Hockenheim

(Motorsport-Total.com) - Nach den Plätzen 2 und 3 für Michael Schumacher und Rubens Barrichello vor zwei Wochen beim Heimspiel der Silberpfeile in Silverstone, plant die Scuderia mit einer guten Leistung in Hockenheim die Weichen in Richtung frühzeitige Titelverteidigung zu stellen.

© Ferrari

Nach Ausfall im Vorjahr peil "Schumi" den 51. Sieg seiner Karriere an

Letztes Jahr konnte sich Rubens Barrichello den Sieg auf der 6,823 Kilometer langen Strecke sichern, nachdem der Brasilianer von einer Safety-Car-Phase und später einsetzendem Regen profitiert hatte. Michael Schumacher gelang der Sieg auf der Heimstrecke zuletzt 1995. Im letzten Jahr schied der Ferrari-Pilot wenige Meter nach dem Start auf Grund eines Rennunfalls, an dem er und Giancarlo Fisichella beteiligt waren, aus.

Michael Schumacher: "Nach Hockenheim zu kommen ist für mich immer eine Freude, denn für mich ist es das zweite Heimrennen. Das Motodrom sieht immer wie ein rotes Meer aus, was ein ganz besonderes Gefühl ist. Ich kann wirklich zufrieden sein, dass ich so viel Unterstützung durch die Fans bekomme. Die Atmosphäre hier ist nicht nur etwas Besonderes, sondern nach meiner Ansicht einzigartig in der Formel 1. Abgesehen von der tollen Atmosphäre, besitzt das Motodrom in technischer Hinsicht einen großen Einfluss auf die Abstimmung des Autos. Es ist ein Kompromiss gefragt, da man einerseits hier schnell sein muss, andererseits aber auch auf den langen Geraden. In gewisser Hinsicht bieten sich in Hockenheim mehr Überholmöglichkeiten als zum Beispiel in Monaco oder in Budapest, aber nichts desto trotz ist das Überholen sehr schwierig. In den meisten Fällen folgt auf eine schnelle Kurve eine lange Gerade, was wiederum bedeutet, dass man Abstand zum vor einem fahrenden Auto halten muss. Unglücklicherweise konnte ich durch meinen Unfall letzte Woche in Monza nicht viel auf schnellen Strecken testen, jedoch ist unser Auto bislang auf allen Rennstrecken konkurrenzfähig gewesen und ich weiß, dass Rubens bei den Tests eine Menge nützlicher Daten gesammelt hat."

Rubens Barrichello: "Hockenheim hat mir bislang den besten Moment in meiner Rennfahrerkarriere beschert - weil ich letztes Jahr hier gewonnen habe. Ich erinnere mich noch soweit, dass ich am Samstag einen schlechten Tag in der Qualifikation hatte und ohne Hoffnung von Startplatz 18 ins Rennen gegangen bin. Aber es muss einen Gott geben, denn am Sonntag war ich plötzlich vorne und fuhr um meinen ersten Sieg. Man gewinnt normalerweise kein Rennen von Platz 18 aus, besonders in der Formel 1, weshalb jener Rennsonntag umso bedeutungsvoller für mich war. Auf dieser Strecke kommt es hauptsächlich auf die Bremsen und die Traktion aus den Kurven heraus an. Aber um ehrlich zu sein, es ist keine besonders herausfordernde Strecke. Im Regen kann es jedoch ziemlich gefährlich werden, da die Bäume entlang der Geraden ein zügiges Abtrocknen der Strecke verhindern. So war es im letzten Jahr, aber ich nehme an, dass mein erster Sieg im Regen stattfinden musste, so, wie meine bisherigen Erfolge meist alle mit Regen zusammenhingen. Da man im Motodrom in Bezug auf das für die Geraden verwendete Set Up einen Kompromiss eingehen muss, benötigt man grundsätzlich ein Auto, welches viel mechanischen Grip generieren kann. Darüber hinaus muss man natürlich auch die Power nach den Schikanen ausschöpfen können. Die Traktionskontrolle wird hierbei eine Rolle spielen. Es wird für Michael jede Menge an Unterstützung geben, mit roten Fahnen überall wohin man schaut, aber ich erinnere mich noch an das letzte Jahr, wo die Fans nach Michaels Ausfall für mich und Ferrari die Fahnen geschwenkt haben."

Jean Todt: "Wir reisen nach Deutschland, zu Michaels Heim-Grand-Prix, mit der Führung in beiden Weltmeisterschaftswertungen. Ich erinnere mich noch gerne an Rubens tollen Sieg im Vorjahr, seinem ersten Sieg mit Ferrari nach einem aufregenden Rennen, in welches er als Achtzehnter gestartet war. Dieser Sieg kam damals zum richtigen Zeitpunkt, da er mit einer für Michael schwierigen Situation in der Weltmeisterschaft zusammenfiel. Hockenheim ist die erste sehr schnelle Rennstrecke in diesem Jahr und auch Teil der Formel-1-Geschichte mit dem beeindruckendem Motodrom. Wir wollen ganz klar das Rennen gewinnen, denn dadurch sichert man sich die Titel. Trotz unseres Vorsprungs müssen wir aber, dass wissen wir, konzentriert arbeiten, um so das Maximum bei jedem Grand Prix zu erreichen."