• 30.06.2003 13:28

  • von Marco Helgert

Ross Brawn gefiel Montoyas Manöver nicht

Dem Technischen Direktor von Ferrari, Ross Brawn, gefiel das Überholmanöver von Juan-Pablo Montoya überhaupt nicht

(Motorsport-Total.com) - Kurz nach dem Rennen war auch für Michael Schumacher klar, dass das Überholmanöver von Juan-Pablo Montoya in Ordnung ging. Ferraris Technischer Direktor zeigte sich jedoch etwas brüskiert über die gnadenlose Vorgehensweise des Kolumbianers, infolgedessen sich sein Star-Pilot drehte. "Das war verrückt von Montoya", so Brawn gegenüber 'ITV'. "Er hätte beide von der Strecke schubsen können."

Titel-Bild zur News: Ross Brawn

Ross Brawn war von Montoyas Aktion überhaupt nicht begeistert

"Es war schon ein sehr rohes Überholmanöver, und das hat er schon mehrere Male zuvor gemacht", fuhr der Brite fort. "Im letzten Jahr hat er hier David (Coulthard) von der Bahn geschubst, in diesem Jahr war es Michael - in dieser Beziehung ist er kein hochkarätiger Fahrer." Den gestrigen Vorfall sehen viele Beobachter jedoch bei weitem nicht so gravierend - Montoya habe Schumacher genügend Raum gelassen und die Tür nicht einfach zugeworfen.

Brawn bleibt dennoch bei seiner Meinung: "Es gibt ein paar Fahrer, die darin mehr Klasse haben. Mika Häkkinen war einer von ihnen. Er und Michael hatten ein paar großartige Situationen, bei denen jedoch nie einer von beiden von der Strecke abkam." Dabei ist zwischen Schumacher und Montoya eigentlich nichts Ungewöhnliches passiert.

Der eine wollte vorbei, der andere wollte vorne bleiben. Eine ähnliche Situation erlebte der heutige BMW-Motorsportdirektor Gerhard Berger 1987 mit Ayrton Senna. Berger wollte den Brasilianer ausbremsen, doch am Ende steckte der Österreicher im Kies. Senna beschwerte sich dann darüber, dass wenn er nicht aufgemacht hätte, beide abgeflogen wären. "Und ich dachte, natürlich wären wir abgeflogen, das ist alleweil so, wenn der andere nicht irgendwann nachgibt, das muss ja so sein", schrieb Berger in seinem Buch 'Grenzbereich'.