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  • 06.09.2015 12:21

  • von Dominik Sharaf

Rosbergs Pannenmotor: Möglicherweise noch renntauglich

Nicht das V6-Herz selbst, sondern ein Leck im Kühlsystem machten den Tausch am Samstag nötig - Keine Bedenken bezüglich Lewis Hamiltons Experimentalaggregat

(Motorsport-Total.com) - Mercedes hat die Ursache für den Motorenwechsel bei Nico Rosberg zwischen Abschlusstraining und Qualifying zum Italien-Grand-Prix am Samstag in Monza geklärt. Wie das Team via Twitter bekanntgab, war ein Leck im Kühlsystem der Antriebseinheit Grund dafür, dass das geschlossene System verunreinigt wurde. Der Motor selbst hat nicht versagt und könnte nach einer Inspektion, die in den kommenden Tagen im Werk in Brixworth vorgenommen werden soll, in den Renneinsatz zurückkehren.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Nico Rosberg hatte mit seinen Ingenieuren noch Diskussionsbedarf Zoom

Die Zuverlässigkeit wurde offenbar nicht durch das jüngste Update für das Rennen in Monza, für das Mercedes seine sieben verbliebenen Antriebsentwicklungspunkte - die so genannten Token - aufwendete, beeinträchtigt. Das undichte Teil war schon zuvor in Gebrauch und gilt als bewährt. Entsprechend informierten die Silberpfeile Rosberg-Teamkollege Lewis Hamilton darüber, dass sein (offenbar mit einem Leistungsvorteil ausgestattetes) Experimentalaggregat als zuverlässig eingestuft wird.

Nichtsdestotrotz scheint es bei Mercedes Bedenken gegeben zu haben: Sportchef Toto Wolff hatte bereits am Freitag davon gesprochen, mit dem mit Blick auf 2016 entwickelten V6-Hybrid ein Risiko einzugehen, um die Möglichkeit für Streckentests zu erhalten. Gegenüber 'Sky Sports F1' heißt es aus dem Lager der Silbernen: "Man sollte niemals nie sagen, wenn es um das Risiko geht, dass sich die Sache wiederholt. Aber das Teil stammt aus einem Entwurf, der seit 2014 unverändert in Gebrauch ist."

Hätte Hamilton nach der Pole-Position tatsächlich tauschen müssen, hätte er aus der Boxengasse starten müssen. Auch vor diesem Hintergrund wählte Mercedes die Risikooption: "Wir haben Lewis' Motor beansprucht wie wir ihn auch normalerweise im Qualifying beanspruchen", meint Wolff. "Wir waren also in keiner Weise konservativ." Doppelter Boden: Mercedes verfügt mit beiden Autos 2015 noch ein weiteres Mal über die Möglichkeit, straffrei einen frischen Satz Antriebskomponenten einzubauen.