• 16.03.2008 15:42

Rosberg: "Vor uns liegt ein gutes Jahr"

Der Williams-Pilot in der FIA-Pressekonferenz über den ersten Podestplatz seiner Formel-1-Karriere und die Aussichten für die Saison 2008

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Nico, was sagst du zu deinem erstem Podestplatz in der Formel 1?"
Nico Rosberg: "Es war sehr schön dort oben. Es war auch schon eine Weile her, vor mehr als zweieinhalb Jahren in der GP2. Ich freue mich auch für das gesamte Team. Wir haben sehr hart gearbeitet und im Winter besser gearbeitet als Teams wie Renault oder Red Bull. Das ist noch nicht so ganz klar, aber sie haben mindestens genauso gut gearbeitet. Für das ganze Team ist das ein Schritt nach vorne."

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Nico Rosberg bejubelte den tollen Auftakt in die Saison 2008

"Zudem muss ich sagen, dass noch viele Entwicklungen kommen werden. Es gibt viele Sachen, die noch nicht soweit sind, damit sie hier am Auto waren. Ich glaube, vor uns liegt ein gutes Jahr. Aber wir sollten nicht zu euphorisch sein, wir müssen noch einige Rennen abwarten, um genau zu sehen, wo wir stehen. Aber ich denke, dass wir in einer recht guten Position sind."#w1#

Frage: "Beim ersten Boxenstopp wurde es mit Nick Heidfeld bei der Ausfahrt sehr eng."
Rosberg: "Ja, das war ziemlich eng. Er war nicht besonders fair dabei, als er herauskam. Ich war schon da und musste zurückstecken, sonst hätte ich in der Mauer geklebt. Toll war das nicht. Aber an einem Tag wie heute, wo alle angeflogen sind, muss man einfach sagen, dass ein dritter Platz gut ist."

Frage: "Es schien fast so, als würde es da draußen nur um das Durchkommen gehen."
Rosberg: "So war es auch. Es ist das erste Rennen ohne Traktionskontrolle und andere elektronische Fahrhilfen. Wir haben vielmehr blockierende Räder beim Anbremsen, also muss man vorsichtiger sein. Ich glaube, für die Formel 1 ist das großartig. Es ist echt, man hat mehr zu tun. Es gibt auch mehr Fehler. Ich glaube, dass viele der heutigen Fehler darauf zurückzuführen sind. Für die Formel 1 ist das gut. Unser Tempo im Rennen war nicht schlecht, wenn man es mit BMW vergleicht. Ich habe alles gegeben."

Frage: "Wie war denn das erste Rennen ohne die elektronischen Fahrhilfen?"
Rosberg: "Es wurde schwieriger ohne Fahrhilfen. Mit der Hitze, die hier herrschte, fällt die Konzentration ohnehin schwerer, es ist ja auch ein welliger Straßenkurs. Es war sicher eines der schwierigeren Rennen, auch daher bin ich froh, dass ich hier bin. Auch für die Autos war es hart, ich habe gehofft, dass ich bis zum Ende durchfahren kann."

Frage: "Wann schoss dir zum ersten Mal durch den Kopf, dass es heute ein guter Tag werden könnte?"
Rosberg: "Nach dem Start, denn der war toll. Der Start ist nun voll vom Fahrer aber auch von den Ingenieuren abhängig, wie sie Kupplung und alles andere einstellen. Es war in der ersten Kurve mit Nick und Jarno (Trulli) sehr eng. Ich entschloss mich, in die Lücke zu stechen. Ich war mir nicht sicher, hatte aber keine Wahl. Es war eng, aber es hat geklappt."

"Nach der ersten Kurve dachte ich, ich läge auf Rang vier und dachte: 'Ja, das könnte ein gutes Rennen werden.'" Ich hatte aber Nick hinter mir und dachte, er würde jetzt richtig Druck ausüben, aber das ging eigentlich. Ich konnte verglichen mit ihm ein ähnliches Tempo im Rennen anschlagen. Beim Stopp hat er mich überholt, aber der dritte Rang ist dennoch fantastisch. Aber das Rennen war ein großes Durcheinander, auch wegen der Safety-Cars. Man wusste nie, wie es nun ausgehen würde."

Frage: "Es ist ja nun wenig Zeit bis Malaysia. Wie wirst du die Tage verbringen?"
Rosberg: "Ich würde gern ausgehen, aber das ist schwierig, wenn das nächste Rennwochenende so nah bevorsteht. Vielleicht sollte ich es etwas ruhiger angehen lassen."

Frage: "Du hast gesagt, das letzte Mal, dass du mit Lewis Hamilton auf dem Podest standest, war zu Kart-Zeiten. Wir war es heute da oben mit ihm?"
Rosberg: "Ich glaube, es war im Jahr 2000 (beide standen aber 2004 beim Formel-3-Superprix in Bahrain auf dem Podest; Anm. d. Red.). Es war eine großartige Zeit, wir waren zu jener Zeit 14 oder 15 Jahre alt. Wir waren beide im MBM-Team - also bei Mercedes-Benz-McLaren. Danke für die drei Jahre Unterstützung mit McLaren-Mercedes. Es war eine tolle Zeit. Wir hatten sehr viel Spaß, bereisten die Welt. In der EM wurden wir Erster und Zweiter, Kubica war Dritter. Das sind schöne Erinnerungen."

Frage: "Du warst bezüglich der Leistung eures Autos etwas vorsichtig. Ist es eine Erleichterung, dass die Leistung wohl wirklich vorhanden ist?"
Rosberg: "Ehe die Saison losgeht ziehe ich es immer vor, mich etwas vom Optimismus fernzuhalten. Ich richte mich lieber auf realistische Dinge aus, ich wusste ja auch nicht, wo wir im Vergleich zu Renault und Red Bull stehen. Toyota war am letzten Testtag auch stark, da kann man sich schnell als Zwölfter, hinter diesen Teams, wiederfinden."

"Der Freitag war desaströs. Das war wohl der schlechteste Start, den man sich vorstellen kann. Am Samstagmorgen begannen wir also bei null. Wir haben das Auto, so wie es aus dem Flugzeug kam, in das Qualifying geschickt. Das zeigt, dass die Basis des Autos wirklich gut ist."