Rosberg jubelt: "Die Freude überwiegt!"

Obwohl er ein bisschen sauer auf Landsmann Nick Heidfeld war, freute sich Nico Rosberg riesig über sein erstes Podium in der Formel 1

(Motorsport-Total.com) - Raketenstart vom siebenten auf den vierten Platz, dann ein fehlerfreies Rennen, nur an der Box eine Position gegen Nick Heidfeld verloren - Nico Rosberg darf sich über sein erstes Podium in der Formel 1 beim Grand Prix von Australien mit Recht freuen. Es war übrigens das erste Rosberg-Podium seit seinem Vater Keke am 11. Mai 1986 in Monaco!

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Dieser edle Tropfen schmeckte Nico Rosberg heute besonders gut...

"Es ist unglaublich, hier auf dem Podium zu sein - ein fantastisches Gefühl", freute sich der Williams-Pilot. "Es ist schon zwei oder drei Jahre her, dass ich mal woanders auf dem Podium stand." Das war nämlich beim GP2-Saisonfinale 2005 in Bahrain der Fall. Eine große Party gibt es trotzdem nicht, denn vor Malaysia muss er noch zu einem RBS-PR-Termin nach Singapur. Rosberg, mit einem Augenzwinkern: "Heute Abend wird nur dezent gefeiert..."#w1#

Fast mit Heidfeld kollidiert

"Ich finde nicht ganz richtig, was Nick gemacht hat." Nico Rosberg

Dabei wäre vielleicht sogar mehr drin gewesen, wenn er beim ersten Boxenstopp nicht einen Platz gegen Heidfeld verloren hätte. Die beiden kamen gleichzeitig zum Service, aber Heidfelds Crew arbeitete um einen Tick schneller - und schickte "Quick Nick" vor allem kompromisslos in die Boxenstraße. Rosberg musste zurückstecken, um eine Kollision zu vermeiden, und hätte sich dann beinahe beim Anbremsen der ersten Kurve verschätzt.

"Ich wusste gar nicht, dass er hinter mir auch an die Box fuhr", schilderte der Deutsche die Situation. "Das Team hat gut gearbeitet, da war alles in Ordnung, aber ich finde nicht ganz richtig, was Nick gemacht hat, denn er hat mich gegen die Mauer gedrückt. Ich musste vom Gas weg. Es war aber eine schwierige Situation, denn er ist ja auch auf die Anweisungen seines Teams angewiesen. Aber egal, die Freude überwiegt!"

Besonders bitter, dass beim Rausfahren auch noch Fernando Alonso durchschlüpfte und einen Puffer zwischen Heidfeld und Rosberg bildete: "Ich hatte vorne neue Bremsbeläge drauf, weswegen ich da etwas Vibrationen hatte. Deshalb hatte ich vorne viel mehr Grip und bin dadurch etwas überrascht worden. Ich konnte vorher nicht wissen, dass ich die Bremsbalance so verschieben muss. Aber es ist dann ja gut gegangen", so Rosberg.

Nur eine Autolänge fehlte

"Das war nur eine Autolänge, die gefehlt hat." Nico Rosberg

Platz zwei wäre drin gewesen, "wenn der Boxenstopp ein bisschen besser gelungen wäre. Das war nur eine Autolänge, die gefehlt hat." Aber auch so war die Freude groß: "Kompliment an das gesamte Team, sie haben über den Winter toll gearbeitet. Wir haben enorme Fortschritte erzielt, fantastisch!" Rosbergs Masseur wurde nach der Siegerehrung sogar kahl rasiert, nachdem er eine Podestwette abgeschlossen hatte. Rosberg, trocken: "Bei seinen Locken wurde das eh Zeit..."

Nun stellt sich der Deutsche auf eine starke Saison ein, wie von vielen Experten nach dem Testwinter vorhergesagt. Aber könnt ihr auch die ganz Großen fordern, Nico? "Das wird schwierig, denn Ferrari, McLaren und BMW sind sicher vor uns", relativierte er die Euphorie ein wenig. "Aber wir haben eine gute Entwicklung über das Jahr gesehen, denn wir rechnen mit vielen neuen Teilen. Ich denke nicht, dass wir zurückfallen werden."