• 30.08.2007 15:53

  • von Marco Helgert

Rosberg: "Schneller, als ich denken konnte"

Nico Rosberg war schockiert, als er - wie für 2008 vorgeschrieben - ohne Fahrhilfen unterwegs war, doch es bringe mehr Würze in die Formel 1

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Ende der Sommerpause in der Formel 1 nehmen bei den Formel-1-Teams allmählich auch die Vorbereitungen auf die Saison 2008 Gestalt an. Dazu gehört auch, dass man die Vorgaben bei der Elektronik schon einmal vorab durchspielt. Der Umstieg auf eine Einheitselektronik hat auch auf die Fahrer große Auswirkungen, immerhin gibt es dann keine elektronischen Fahrhilfen mehr.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Nico Rosberg erwartet ohne Traktionskontrolle mehr Fahrfehler

Nico Rosberg begrüßte diesen Schritt ausdrücklich, warnte aber noch vor einigen Monaten vor einer zu euphorischen Sichtweise. "Ich finde, dass die Auswirkungen der Traktionskontrolle von den Leuten übertrieben dargestellt werden", erklärte er im April. "So einfach macht es das Fahren auch wieder nicht. Man muss nach wie vor den Fuß manchmal kontrollieren, daher wird es nicht viel Unterschied machen, aber ein bisschen mehr Spaß wird es schon machen."#w1#

Doch auch der Deutsche hat den ersten Test ohne die Traktionskontrolle nun hinter sich und zieht ein leicht abweichendes Fazit. "Das war ehrlich gesagt schockierend", erklärte er 'autosport.com'. "Es wird mehr Fehler geben. Dazu habe ich vor einigen Monaten gesagt, dass es nicht so sein wird, nun würde ich das mit Ja beantworten."

Doch nicht nur Fahrfehler könnten häufiger werden, auch das Einteilen der Reifen obliegt dann wieder dem Fuß des Fahrers, denn er kontrolliert, wie stark die Hinterräder durchdrehen. "Man wird Fahrer haben, die es am Anfang übertreiben und dann gegen Ende keine Reifen mehr haben", so Rosberg.

Doch richtig schwierig mache das Fahren erst die moderne Formel 1, deren Autos und Reifen an die Traktionskontrolle angepasst sind. "Man kann gerade am Heck das Limit nicht mehr spüren. Und wenn es rutscht, dann geht das so schnell, dass man es kaum noch halten kann", fuhr er fort. "Ein Driften ist gar nicht mehr möglich."

"Ich fuhr durch die Schikane und stieg einfach auf das Gas, weil ich vergaß, dass die Traktionskontrolle aus war", erklärte er sein eigenes Aha-Erlebnis. "Ich war im ersten Gang und drehte mich schneller, als ich denken konnte." Dieses abrupte Verhalten könne das Fahren besonders bei Regen richtig schwierig machen.