• 08.09.2008 17:07

  • von Roman Wittemeier

Rosberg freut sich auf Highspeed und Geschichte

Nico Rosberg ist trotz der aktuellen Probleme vor dem Grand Prix in Monza zuversichtlich: "Hatten einen guten Test dort" - 500. Grand Prix für Williams!

(Motorsport-Total.com) - Der Rauch des gewaltigen Formel-1-Feuerwerks von Spa-Francorchamps hat sich noch lange nicht gelegt, dennoch bereiten sich Teams und Piloten bereits auf das nächste Rennen vor. Bereits am kommenden Wochenende steigt im traditionsreichen "Parco di Monza" die italienische Motorsport-Party. Während die Lokalmatadoren von Ferrari nach dem umstrittenen Sieg von Belgien guter Dinge an den Start gehen, müssen anderen Mannschaften auf einen neuen Aufwärtstrend hoffen, zum Beispiel Williams - ausgerechnet im 500. Grand Prix der britischen Mannschaft.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

War in Spa-Fracorchamps nahezu chancenlos: Williams-Pilot Nico Rosberg

"Wir hatten vor zwei Wochen einen guten Test in Monza. Sowohl was den Test neuer Teile anbelangt als auch in der Setup-Arbeit im Hinblick auf den Grand-Prix", brachte Williams-Pilot Nico Rosberg seine Hoffnungen an die Öffentlichkeit. "Ich freue mich auf das Rennen im Autodromo, nicht nur weil es die schnellste Strecke im Kalender ist, sondern weil es auch eine solche lange Geschichte hat." In Monza fanden seit dem ersten Auftritt im Jahr 1950 mehr Formel-1-Grands-Prix statt als auf jeder anderen Strecke.#w1#

Viel Spaß für Vollgas-Tiere

"Monza macht allein schon wegen der ultra-langen Start-Ziel-Geraden sehr viel Spaß", beschrieb der geborene Wiesbadener. "Auch die harten Bremszonen am Ende der Geraden und die Kerbs, über die man möglichst hart drüberfahren muss, sind spaßig. Die schnellen Kurven dort sind wirklich schwierig zu fahren, weil wir mit so wenig Abtrieb unterwegs sind, aber das schmälert den Fahrspaß auf einer der besten Strecken überhaupt nicht. Das Wochenende, die Atmosphäre, die Leute dort und das italienische Essen - all das ist wirklich klasse. Ich freue mich darauf!"

"Monza macht allein schon wegen der ultra-langen Start-Ziel-Geraden sehr viel Spaß." Nico Rosberg

Rosberg holte aus den zurückliegenden acht Rennen gerade einmal einen einzigen WM-Punkt - viel zu wenig. Seinem Teamkollegen Kazuki Nakajima erging es kaum besser. Der Japaner erklärte: "Ich habe in Monza direkt vor dem Rennen in Spa getestet, meine letzte Fahrt dort war genau ein Jahr her. Der Test war für mich sehr anstrengend. Ich musste mich an die Strecke genauso gewöhnen wie an das Auto, denn mit dem geringen Abtrieb dort hat es eine ganz andere Charakteristik."

"Der Test hat mich wieder daran erinnert, dass Monza eine sehr aufregende, extrem schnelle und sehr technisch anspruchsvolle Strecke ist. Am kniffligsten sind die Kerbs. Man muss sehr mutig sein und richtig heftig darüber räubern, das macht diese Streck sehr markant. Ich denke, dass mir die Piste liegen sollte", sagte der Japaner, der in den belgischen Ardennen chancenlos hinterher gefahren und letztlich auf Platz 14 ins Ziel gekommen war.

Wer den Wind meidet, gewinnt

Auch aus technischer Sicht stellt Monza ganz besondere Anforderungen und entspricht in etwa dem motorsportlichen Gegenteil von Monaco. "Monza hat den höchsten Topspeed aller Strecken. Die Autos erreichen am Ende der langen Geraden in jeder Runde über 350 km/h. Mit eigentlich nur zwei Kurven und zwei Schikanen, kommt es auf viel Leistung, wenig Luftwiderstand und gute Fähigkeiten auf den Kerbs an, damit man auf der italienischen Strecke Erfolg haben kann", beschrieb Williams-Technikchef Sam Michael.

"Man verliert in der Boxengasse recht viel Zeit, einfach weil man dort so langsam fahren muss." Sam Michael

Der Brite fügte an: "Die Fahrt über die Kerbs stellt in Bezug auf das Setup den wichtigsten Faktor dar. Die Geschwindigkeit, die du vom Kerb mitnimmst, wirkt sich unmittelbar auf deine Geschwindigkeit auf der folgenden geraden aus. Das aerodynamische Setup für diesen Kurs war immer schon einzigartig, das ist in diesem Jahr nicht anders. Unser FW30 wird ein Paket bekommen mit speziell entwickelten Front- und Heckflügeln. Das alles haben wir beim Monza-Test bereits ausprobiert."

Im Munteren Wechselspiel zwischen Bleifuß und Vollbremsung bleibt kaum Platz für Strategie-Spiele: "Die Rennstrategie erlaubt allen Teams nur einen oder zwei Stopps. Man verliert in der Boxengasse recht viel Zeit, einfach weil man dort so langsam fahren muss. Ein Konkurrent auf der Strecke ist im Verhältnis gleichzeitig viel schneller unterwegs als das auf anderen Strecken der Fall ist. Bridgestone wird uns den harten und mittleren Reifen bringen, weil die Temperaturen aufgrund der hohen Ausgangsgeschwindigkeit aus der Parabolica extrem hoch sein können."