• 08.09.2008 16:40

  • von Stefan Ziegler

Ralf Schumacher: "Lewis wurde der Sieg geklaut!"

Der ehemalige Formel-1-Fahrer Ralf Schumacher geht mit dem Urteilsspruch der Rennkommissare in Belgien hart ins Gericht - Ferrari im Vorteil?

(Motorsport-Total.com) - Erst wurde die britische Hymne gespielt, doch das Rennen "gewann" ein Brasilianer - was war geschehen in Spa-Francorchamps? In den letzten Runden eines überaus spannenden Rennens hatte sich McLaren-Mercedes-Pilot Lewis Hamilton neben Weltmeister Kimi Räikkönen gesetzt und einen Überholversuch gewagt. Die Straße reichte für beide nicht aus, Hamilton kürzte ab und fing sich dadurch eine 25-Sekunden-Strafe ein. Der Sieg war futsch, Hamilton rutschte ab bis auf den dritten Rang.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen und Lewis Hamilton in Spa

Der Stein des Anstoßes für einige Diskussionen: Gleich passiert's...

Ein ungeheuerlicher Vorgang, wie Ralf Schumacher findet: "Lewis wurde der verdiente Sieg geklaut. Er war der klar Bessere", ließ er in seiner Kolumne auf 'Bild.de' verlauten. "Die FIA und Ferrari werfen Hamilton vor, dass er die Schikane abgekürzt hat und nur dadurch in der Lage war, Kimi Räikkönen zu überholen."#w1#

Zumindest in diesem Punkt irrt Schumacher allerdings, wenn man sich die Aussagen von Ferrari zu Gemüte führt: Die Italiener haben gleich mehrfach betont, keinerlei Protest gegen Hamiltons Fahrweise eingelegt zu haben und verweigern strikt jeden Kommentar zu dieser Situation. Offenbar haben die Rennkommissare aus eigenem Antrieb heraus gehandelt.

Schumacher: "Lewis hat sich in der Schikane entschieden, sein Auto nicht kaputt zu machen und innen durchzufahren. Und obwohl Kimi schon große Probleme mit seinem Auto hatte, hat Lewis nicht probiert, ihn ausgangs der Kurve zu überholen", schilderte der ehemalige Toyota-Pilot seine Sicht der Vorfälle in der Bus-Stop-Schikane. "Das war ein gerechtes Überholmanöver."

Der mehrfache Rennsieger vermutet einen ganz anderen Hintergrund bei dieser Strafe: "Es geht jetzt in eine heiße Phase der WM. Lewis hatte einen komfortablen Vorsprung, da ist es nicht abwegig, dass man das eine oder andere etwas mehr beäugt", meinte Schumacher. "Ferrari hatte schon immer Vorrecht in der Formel 1, das hat man in vielen Situationen gesehen."