Rory Byrne: Änderungen "nicht so fundamental"

Der geistige Vater des F2004 gab zu, dass man keine Risiken eingegangen ist, und erklärte die wichtigsten Veränderungen

(Motorsport-Total.com) - Bei der Präsentation des neuen F2004 heute in Maranello, so wurde im Anschluss an die Enthüllung des Fahrzeugs gewitzelt, hätte man auch glatt das Vorjahresauto auf die Bühne stellen können, meinten viele. In der Tat ? und das gab auch Chefdesigner Rory Byrne zu ? sind die Veränderungen nicht so dramatisch wie bei der Konkurrenz.

Titel-Bild zur News: Rory Byrne

Rory Byrne heute bei seiner Ansprache an die versammelte Weltpresse

Ferrari, schon 2003 teilweise stark unter Druck von BMW-Williams und McLaren-Mercedes, entschied sich für ein Beibehalten des bisherigen Konzepts, verfeinerte dieses aber in allen Detailbereichen. Auf genau diese kleinen Schritte ging Byrne in seiner Ansprache an die Weltpresse ein. Die wichtigsten Eckpunkte: Der F2004 ist kompakter, leichter, verfügt über eine bessere Gewichtsverteilung und passt sich ans neue Reglement an, baut aber auf die bewährten Stärken des F2003-GA auf.#w1#

Gleiche Philosophie wie 2003, Details aber verbessert

"Obwohl die Design-Philosophie dieselbe ist wie bei den Vorgängermodellen, wurde jeder Bereich des Fahrzeugs überarbeitet, um einen Fortschritt in Sachen Performance zu erzielen", so Byrne. "Man kann durchaus sagen, dass die Veränderungen nicht so fundamental waren, aber sie gehen dafür umso mehr ins Detail." Der F2004 steht damit ganz im Zeichen der Schlagworte "Evolution statt Revolution", die Ferrari in der Formel 1 so salonfähig gemacht hat.

Die Aerodynamik, die sich Neuzugang John Iley in den nächsten Wochen noch genau vornehmen wird, ist eine konsequente Weiterentwicklung der Erkenntnisse der letzten Jahre, wie auch Byrne selbst bestätigte: "Wir haben alle Teile unter die Lupe genommen und verbessert, um einen Sprung in der aerodynamischen Performance zu schaffen. Beim Testprogramm in Februar werden aber noch viele neue Teile kommen, weshalb das Auto in Melbourne wahrscheinlich anders aussehen dürfte als heute."

Optisch fällt auf, dass der neue Ferrari dem kürzlich präsentierten Sauber stark ähnelt, was angesichts der immer engeren Zusammenarbeit der beiden Teams aber keine Überraschung ist. Speziell die Seitenkästen stechen dabei hervor, aber auch die Nase, die im Gegensatz zum Williams-"Hammerhai" überaus konservativ ausgelegt ist. Auffallend nur das extrem schmale Heck, unter dem sich der neue Motor verbirgt, bei dem Ferrari hervorragende Arbeit geleistet haben dürfte.

Gewichtseinsparungen im Bereich der Kraftübertragung

"Spürbare Gewichtseinsparungen" erreichte Ferrari im Bereich der Kraftübertragung, wie Byrne anschließend mitteilte: "Wir haben neue Materialien für das Getriebegehäuse verwendet und für die Crash-Struktur im Heck. Das hat sich als vorteilhaft erwiesen." Das Getriebe wurde übrigens wieder der Länge nach eingebaut und verfügt weiterhin über sieben Gänge und einen Rückwärtsgang. Verglichen mit 2003 sparte man dabei Gewicht und Raum.

Der südafrikanische Rennwagenbauer weiter: "Es gibt Anpassungen der Servolenkung, um den Fahrern ein besseres Gefühl zu vermitteln. Außerdem haben wir in einem weiteren Jahr mit Bridgestone die Zusammenhänge zwischen Asphalt, Reifen und Auto noch besser verstehen gelernt und wir können dank einiger Änderungen der Radaufhängungen die Performance für jede Strecke spezifisch noch einmal verbessern."

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