• 23.09.2003 15:06

  • von Marcus Kollmann

Richards: In der Fahrerfrage gibt es "keinen Zeitdruck"

Richards äußert sich zum Thema Vertragsverlängerung mit Villeneuve - Kanadier hat bessere Chancen als er selbst glaubt

(Motorsport-Total.com) - Spannender könnte die Formel-1-Weltmeisterschaft 2003 zwei Rennen vor dem Saisonende kaum sein.

Titel-Bild zur News: Villeneuve und Richards

Richards hat Gespräche mit Villeneuve um das Cockpit für 2004 bestätigt

An der Spitze fahren mit BMW-Williams, Ferrari und McLaren-Mercedes drei Top-Teams um die begehrte Konstrukteurskrone, nicht weniger umkämpft ist die Fahrerweltmeisterschaft, die Michael Schumacher, Juan-Pablo Montoya und Kimi Räikkönen unter sich ausmachen werden.

Auch im Mittelfeld geht es eng zu und im Kampf um Platz 5 in der Markenwertung hoch her. BAR-Honda oder Jaguar Racing oder vielleicht Toyota? Die Frage, welches dieser drei Teams sich gegenüber den Konkurrenten durchsetzt, lässt sich genauso schwer beantworten wie sich ein todsicherer, und damit hundertprozentig zutreffender, Tipp auf den Fahrer- und Konstrukteursmeister 2003 abgeben lässt.

Dem Ausmaß der Spannung sind aber noch längst keine Grenzen gesetzt. Vor allem wenn man sich die unklare Fahrersituation in einigen Teams in Erinnerung ruft. Ein Rennstall um den sich schon seit Wochen viele Meldungen drehen ist ohne Zweifel British American Racing. Die Frage, ob Ex-Weltmeister Jacques Villeneuve nach fünfjähriger Odyssee noch eine Chance beim langsam aber stetig konkurrenzfähiger werdenden Team bekommt, steht noch immer im Raum - unbeantwortet versteht sich.

Zumindest eine Teilantwort hat nun noch einmal David Richards im Rahmen einer vor dem US-Grand Prix abgehaltenen Pressekonferenz gegeben. "Ich weiß, dass die Medien das gerne aufgeklärt wissen möchten, doch die nackte Realität ist, dass wir noch zwei Rennen zu bestreiten haben. Genau darauf liegt und sollte unsere Aufmerksamkeit und Konzentration liegen", macht der 51-Jährige unmissverständlich klar was in der WM-Endphase für ihn Priorität besitzt und was weniger.

Zumindest sieht die Zukunft für Jacques Villeneuve bei seinem jetzigen Arbeitgeber aber nicht ganz schwarz aus, auch wenn der Kanadier selbst nichts Gutes befürchtet und die Ablösung durch Honda-Protegé Takuma Sato längst für beschlossene Sache hält.

"Ich werde keine Auskünfte über den genauen Inhalt unserer Gespräche geben, doch es ist zutreffend, dass es intensive und weiter andauernde Diskussionen gibt. Tatsache ist, dass ich erst gestern mit ihm gesprochen habe und die Situation noch total offen ist. Um ehrlich zu sein: Es gibt in dieser Angelegenheit momentan keinen Zeitdruck für uns", lässt Richards erahnen, dass es noch ein wenig dauern wird, bis es eine offizielle Mitteilung über den zweiten Fahrer für 2004 geben wird.