• 18.01.2009 09:30

  • von Stefan Ziegler

Richards: "Die aktuelle Lage ist zu unbeständig"

Ex-Teamchef David Richards möchte mit seinem Prodrive-Rennstall in die Formel 1 zurückkehren, wartet aber auf den passenden Zeitpunkt

(Motorsport-Total.com) - Eigentlich hätte David Richard schon 2008 wieder als Formel-1-Teamchef auf der Startaufstellung präsent sein wollen, doch der Einstiegsplan mit Kundenautos von McLaren-Mercedes schlug fehl. So kam es nicht zu einem Comeback der Prodrive-Truppe, die vor einigen Jahren schon einmal mit BAR-Honda zur Spitzengruppe der Formel 1 gezählt hat. Das Aus des Honda-Werksteams hätte eine Chance für Richards darstellen können, doch der Prodrive-Chef sieht die richtige Zeit noch nicht gekommen.

Titel-Bild zur News: David Richards

David Richards: Derzeit sprechen die Umstände nicht für den Prodrive-Einstieg

"Für mich ist die Formel 1 die absolute Spitze des Motorsports und daher wollte ich Prodrive schon immer dort engagiert sehen", sagte Richards gegenüber 'Formula1.com'. Tatsächlich hatte die vor allem aus der Rallye-WM bekannte britische Mannschaft schon den Zuschlag der FIA erhalten, musste aber aufgrund des Kundenautoverbots doch passen. So blieb Prodrive 2008 außen vor und ein neuer Anlauf steht vorerst noch aus.#w1#

"Ich denke, dass die aktuelle Lage einfach zu unbeständig ist", meinte Richards und verwies auf die Situation in der Weltwirtschaft sowie auf die noch immer hohen Budgets der Formel 1, die nun reduziert werden sollen. "In meinen Augen werden sich die Vorzüge der Kosten einsparenden Prozesse frühestens 2010 zeigen. Daher muss ich mich schon fragen, ob nun die Zeit gekommen ist, um in die Formel 1 zurückzukehren."

"Die Tage, als die Leute dazu bereit waren, hunderte Millionen in die Formel 1 zu pumpen, sind schlicht und ergreifend vorüber", hielt der ehemalige Teamchef von BAR-Honda fest und nannte seine beiden Prinzipien, soll ein Comeback gelingen. "Wenn man in die Formel 1 einsteigt, dann sollte das aufgrund von zwei Kriterien geschehen: erstens, um konkurrenzfähig und zweitens, um finanziell existenzfähig zu sein."

Gerade diese beiden Punkte waren es, die Richards letztendlich davon abhielten, die Überreste von Honda zu erstehen und damit Rennsport zu betreiben. Doch aufgeben will Richards keineswegs und hat sich den Formel-1-Einstieg auch weiterhin zum Ziel gesetzt. "Ich habe keinerlei Zweifel daran, dass Prodrive in die Formel 1 zurückkehren wird", sagte der Brite abschließend. "Aber nicht aus emotionalen Gründen."