Richards angeblich bald wieder Teamchef bei BAR-Honda

Laut einem Bericht in einer britischen Zeitung soll David Richards nach fünf Rennen Pause als Teamchef zu BAR-Honda zurückkehren

(Motorsport-Total.com) - Als Honda 45 Prozent der Anteile am BAR-Team übernahm, stellte der japanische Automobilkonzern die Weichen im Management neu: 'Prodrive', die Firma von David Richards, die das Team auf Vordermann gebracht hatte, wurde gekündigt, um stattdessen Nick Fry als Teamchef von 'Prodrive' abzuwerben. Dies kostete Richards seinen Posten beim Rennstall mit Sitz in Brackley.

Titel-Bild zur News: David Richards

'Prodrive'-Boss David Richards könnte als Teamchef zu BAR-Honda zurückkehren

Honda hat diese Umstrukturierung vorgenommen, um ein eigenes Management einsetzen zu können - so wurden in den letzten Wochen Yasuhiro Wada als Verantwortlicher für den Bereich Motorsport in den eigenen Reihen und Gil de Ferran als Sportdirektor speziell für das Formel-1-Team installiert. Dennoch nahm der Konzernvorstand in Japan mit Besorgnis zur Kenntnis, dass die Resultate des Vorjahres nicht wiederholt werden konnten. Als dann in Imola der Betrugsskandal ans Tageslicht kam, war das Schlamassel perfekt.#w1#

In der Sehnsucht nach der heilen Welt von 2004 scheint Honda nun wieder Kontakt zu David Richards aufgenommen zu haben. Die britische Tageszeitung 'People' berichtet sogar, dass der 52-Jährige schon beim bevorstehenden Grand Prix von Monaco als neuer Teamchef vorgestellt werden soll. BAR-Honda wird am Rennen zwar nicht teilnehmen, plant aber trotzdem den Aufbau der kompletten Hospitality, um Sponsorengäste und VIPs betreuen zu können.

Mit einer derart spektakulären Bekanntgabe wären BAR-Honda gerade beim prestigeträchtigsten Rennen des Jahres so immerhin einige Schlagzeilen sicher, ohne überhaupt ein Auto auf die Strecke schicken zu dürfen. Doch wie konkret sind die Gerüchte? 'People' zitiert einen anonymen Teaminsider: "Das sind fantastische Nachrichten", soll dieser gesagt haben. "Mit Richards' beruhigendem Einfluss können wir die Resultate erreichen, die wir brauchen, um Button zu halten."

Jenson Button hat bekanntlich einen bis Ende 2006 laufenden Vertrag, aus dem er jedoch schon nach dieser Saison aussteigen kann, wenn er nach dem Grand Prix der Türkei nicht mindestens 75 Prozent der Punkte des WM-Führenden auf seinem Konto hat. Angesichts der Disqualifikation in Imola und der Sperre für zwei weitere Rennen erscheint dies äußerst unwahrscheinlich. Das Engagement von Richards soll jedoch das Unmögliche doch noch möglich machen.

Natürlich handelt es sich dabei im Moment nur um ein unbestätigtes Gerücht, allerdings decken sich die 'People'-Informationen mit einem Bericht in der aktuellen Ausgabe des renommierten Fachmagazins 'BusinessF1', welches einen Vertrauten von Richards zitiert. Demnach habe der Brite hinter den Kulissen schon seit Beginn des Jahres an seiner Rückkehr in die Formel 1 gearbeitet. Dass sich nun schon vor 2006 eine Tür für ihn auftun könnte, kommt aber überraschend.