Lewis Hamilton: Verstappen "kann stolz sein auf das, was er geleistet hat"

Charles Leclerc und Lewis Hamilton sprechen Max Verstappen für dessen Leistung in der Formel-1-Saison 2022 ihre uneingeschränkte Anerkennung aus

(Motorsport-Total.com) - Mattia Binotto lehnte sich Ende Juli weit aus dem Fenster: "Ich sehe keinen Grund, warum wir nicht die restlichen Rennen alle gewinnen können sollten." Seither, das ist die aus Ferrari-Sicht bittere Realität, haben Charles Leclerc und Carlos Sainz keinen einzigen Grand Prix mehr gewonnen.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton, Max Verstappen, Helmut Marko, Charles Leclerc

Lewis Hamilton und Charles Leclerc gratulieren Max Verstappen zu seiner Leistung Zoom

Dementsprechend ist es zwei Rennen vor Ende der Formel-1-Saison 2022 an der Zeit, die Leistungen der Konkurrenz neidlos anzuerkennen: "Max und Red Bull waren nahezu fehlerlos. Sie haben einen unglaublichen Job gemacht und verdienen es voll und ganz, diesen Titel zu gewinnen", räumt Leclerc ein.

"Wir waren nicht fehlerlos genug, um sie ernsthaft herauszufordern. Unsere Performance war vielleicht sogar da, aber wir haben zu viele Fehler gemacht. Zuverlässigkeit, Strategie, und auch ich habe Fehler gemacht, die Punkte gekostet haben. Da müssen wir einfach besser werden. Aber ja, Max hat einen tollen Job gemacht."

"Das Wichtigste ist", sagt Leclerc, "dass wir aus den Fehlern lernen. Und es hilft auch, wenn du einen guten Rhythmus findest. Wir hatten eine Phase in der Saison, da hatten wir viele Probleme. Das führte dazu, dass wir es vielleicht besonders gut machen wollten, und dann passieren Fehler. Daraus haben wir aber gelernt, und ich hoffe, dass wir das nächstes Jahr umsetzen können."

Leclerc legt Finger in die eigene Wunde

Mit "wir" meint der 25-Jährige ausdrücklich auch sich selbst. "Ich habe meine Fehler immer klipp und klar angesprochen", unterstreicht er. Und davon waren 2022 zwei - die Abflüge in Imola und Le Castellet - "kostspielig und haben Punkte gekostet. Im Großen und Ganzen bin ich aber zufrieden. Die zweite Saisonhälfte 2021 war nicht gut, aber ich habe einiges geändert und war 2022 besser."

Leclerc wird die laufende Saison als "Mister Poleposition" beenden. Neunmal sicherte er sich den ersten Startplatz - und ist damit jetzt schon uneinholbar. Verstappen war sechsmal Erster, und es stehen nur noch die Grands Prix in Brasilien und Abu Dhabi auf dem Programm.

Zur Wahrheit gehört aber auch: Leclerc hat nur zwei seiner Polepositions in Siege umgewandelt, und zwar beim Saisonauftakt in Bahrain und beim dritten Rennen in Australien. Bei der Anzahl der Siege ist er gegen Verstappen mit 3:14 klar im Hintertreffen; und auch die beiden bisherigen F1-Sprints in Imola und Österreich hat Verstappen gewonnen.

Das wegzustecken, sei "nicht einfach", räumt der Ferrari-Pilot ein - aber: "Wir müssen auch ehrlich zu uns sein. Wir müssen das Paket maximieren, das wir haben, und da haben wir uns in den letzten Rennen im Vergleich zu Red Bull schwergetan. Sie haben einen Schritt gemacht, der uns nicht gelungen ist."

Hamilton: Lobende Worte für Verstappen

Respekt vor Verstappens Leistung hat auch Lewis Hamilton, 2021 der große Geschlagene beim dramatischen WM-Finale in Abu Dhabi. Er sagt zwar, dass er "nicht die Zeit hatte, jeden Aspekt davon zu studieren, was Max dieses Jahr gemacht hat". Aber: "Er hat einen erstaunlichen Job gemacht. Er hat alles getan, was er tun musste."

Hamilton unterstreicht: "Das Team hat ihm ein erstaunliches Auto gegeben, und er hat fast jedes Wochenende abgeliefert. Er kann stolz sein auf das, was er geleistet hat. Ich weiß, wie es ist, in dieser Position zu sein. Er kann auch die nächsten zwei Rennen gewinnen und den Rekord noch ausbauen, wenn ihn nicht wir oder Ferrari noch aufhalten."

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