• 25.05.2003 09:59

  • von Marco Helgert

Renaults Motoren-Strategie

Renaults Teamchef Flavio Briatore wird am kommenden Dienstag die weitere Marschrichtung von Renaults Motorenabteilung preisgeben

(Motorsport-Total.com) - Der Renault R23 ist aerodynamisch und mechanisch eines der gelungensten Fahrzeuge der laufenden Saison. Der größte Schwachpunkt ist der weitwinklige Motor, der ein Leistungsmanko auf die Konkurrenztriebwerke aufweist. Mit Spannung kann daher der kommende Dienstag erwartet werden, an dem Teamchef Flavio Briatore die Motoren-Strategie für die Zukunft in einer Pressekonferenz darlegen wird.

Titel-Bild zur News: Flavio Briatore

Mit Spannung wird die Pressekonferenz von Flavio Briatore erwartet

Ab der nächsten Saison muss ein Motor ein komplettes Rennwochenende absolvieren können ? ein Motorwechsel wird mit einer Rückversetzung in der Startaufstellung um zehn Plätze bestraft. Für die Motorenabteilung des französischen Teams in Viry-Chattilon könnten die Ankündigungen des Italieners jedoch auch weitere Konsequenzen haben.

Jean-Jacques His, der geistige Vater des aktuellen Renault-V10-Motors, der mit seinem großen Öffnungswinkel für einen tiefen Schwerpunkt des Autos sorgt, verlässt das Team zum Ende des Monats. In der Zeitung 'L'Equipe' erklärte der Franzose, dass er sich mit Briatore über die zukünftige Marschrichtung des Teams nicht einig gewesen sei.

Es ist wahrscheinlich, dass das Projekt des Weitwinkel-Motors Ende des Jahres beendet sein wird ? im nächsten Jahr könnte wieder ein "herkömmlicher" Motor im Heck der Renault-Boliden als Kraftquelle dienen. Auszuschließen ist jedoch nicht, dass es auch andere wichtige Änderungen bei Renault geben wird.

So wurde von der FIA gefordert, dass die Motorenhersteller ab 2004 "erschwingliche" Kundenmotoren an Privatteams abgeben müssen. Geschieht dies nicht, so könnte über ein Verbot der Traktionskontrolle neu nachgedacht werden. Renault hat diesbezüglich noch keine Ankündigung gemacht, vielleicht auch deshalb, weil der recht schwache V10-Motor von Renault nur schwer einen Abnehmer gefunden hätte.