• 23.09.2009 15:53

  • von Britta Weddige

Renault zieht Klage gegen die Piquets zurück

Laut Anwalt Ali Malek will man "die traurige Geschichte" hinter sich lassen - Renault F1 hatte "keinen Grund zu glauben, dass die Verschwörer so etwas tun"

(Motorsport-Total.com) - Renault hat die Klage gegen Nelson Piquet Sen. und seinen Sohn Nelson Piquet Jun. zurückgezogen. Das hat Renault-Anwalt Ali Malek gegenüber dem FIA-Weltrat bestätigt. Renault und Flavio Briatore hatten die Piquets wegen Erpressung angezeigt, bevor "Crashgate" eine Wendung nahm, Briatore und Chefingenieur Paty Symonds gehen mussten und Renault ankündigte, dem Vorwurf der Rennmanipulation nicht zu widersprechen.

Titel-Bild zur News: Nelson Piquet sen. und jun.

Renault hat die Klage gegen Vater und Soh Piquet zurückgezogen

"Wir möchten die ganze Affäre abschließen", wird Malik von 'Autosport' zitiert. "In Frankreich wurden gerichtliche Schritte eingeleitet, aber diese wurden zurückgezogen. Die Klage gegen die Piquets wegen versuchter Erpressung und Verleumdung wurde am 11. September eingereicht, von Renault F1 und Flavio Briatore persönlich."#w1#

"Mir wurde gesagt, dass der französische Anwalt am Freitag an den Staatsanwalt geschrieben und im Namen von Renault F1 darum gebeten hat, die Klage zurückzuziehen", so Malik. Seines Wissens nach habe Briatore seine Klage nicht zurückgezogen, "aber wir wollen einen Schlussstrich ziehen und alles tun, was wir können, um diese traurige Geschichte hinter uns zu lassen."

Renault F1 hat sich wohl deshalb der Klage gegen die Piquets angeschlossen, weil man Anfang September noch daran geglaubt hat, dass an der Geschichte eines absichtlichen Unfalls nichts dran sein kann. Dies lässt sich auch aus einem Schreiben schließen, das Malik kurz vor der Anhörung an die FIA geschickt hat.

"Wir wollen einen Schlussstrich ziehen" Ali Malik

"Renault F1 hatte keinen Grund zu glauben, dass die Verschwörer zu so etwas fähig sind", schrieb er. In einem weiteren Brief an die FIA erklärte der Anwalt, warum Renault zunächst Grund zur Annahme hatte, dass die Vorwürfe nicht stimmen: "Der Plan war so ungewöhnlich, dass Renault F1 nicht davon ausgangen ist, dass zwei der führenden Teammitglieder ihn durchführen würden."

Außerdem seien die Aussagen von Piquet Jun. "widersprüchlich und vage" gewesen, so Malik, "und er hat sie erst ein Jahr nach dem Rennen gemacht, nachdem er vom Team freigestellt wurde." Erst die hausinterne Untersuchung von Renault hat ergeben, dass an den Vorwürfen der Piquets durchaus etwas dran war.