Renault: Unsere Formel-1-Saison 2015 beginnt in China

Renault bittet für eine Trendwende mit Red Bull noch bis China um Geduld und lässt die Schuld für die sportliche Krise des Teams nicht allein auf sich sitzen

(Motorsport-Total.com) - Nachdem Renault und Red Bull in den vergangenen Wochen jede Menge Schmutzwäsche öffentlich gewaschen haben, ziehen die beiden Partner nun wieder einigermaßen an einem Strang. Renault lässt die im Raum stehende Kritik, wonach in erster Linie der Antrieb und nicht das Chassis für die Krise des einstigen Weltmeister-Teams verantwortlich sei, nicht auf sich sitzen.

Titel-Bild zur News: Helmut Marko, Remi Taffin

Remi Taffin im Gespräch mit Red Bulls Motorsportkonsulent Helmut Marko Zoom

Für die hochkochenden Emotionen insbesondere bei Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko zeigt man in Viry-Chatillon inzwischen Verständnis: "Es war ein Rückschlag für Red Bull. Sie sind nicht daran gewohnt, dass ihre Autos so weit hinten sind", sagt Renault-Einsatzleiter Remi Taffin gegenüber 'Canal+'. "Red Bull konnte noch in keinem Rennen zeigen, was wirklich möglich ist, und in Australien lag das teilweise an uns. In Sepang war es von unserer Seite besser und wir haben einen Vorgeschmack darauf bekommen, was man von Red-Bull-Renault erwarten darf."

Beim Saisonauftakt in Australien hatte Renault die Motorenmappings so unglücklich eingestellt, dass die plötzliche Leistungsentfaltung für die Fahrer extrem schwierig zu kontrollieren war. Das war in Malaysia schon besser. "Dort hat für uns die Saison begonnen", so Taffin. "Ab China wird Red Bull seine Probleme im Griff haben - und dann geht der Spaß los. Natürlich sage ich nicht, dass wir das Rennen gewinnen werden, aber wir haben eine Menge Entwicklungspotenzial, sowohl auf Motoren- als auch auf Chassis-Seite."

Renault lässt mit Aussagen wie diesen in der Kommunikation nach außen Muskeln spielen und versucht zu verdeutlichen, dass es nicht nur am Antrieb allein liegt, wenn Red Bull nicht mehr gewinnen kann. Das hat Red Bull nämlich mit scharfer öffentlicher Kritik im vergangenen und diesen Jahr immer wieder suggeriert. Taffin stellt aber klar: "Wir sind nicht durch Glück viermal hintereinander Weltmeister geworden. Red Bull ist gut darin, ein Auto zu entwickeln, und das wird sich früher oder später lohnen."