• 30.08.2008 16:22

  • von Fabian Hust

Renault und Valencia: Verkorkste Premiere

Pat Symonds und Steve Nielson über das enttäuschende Wochenende in Valencia und warum beide Piloten ihren Anteil daran hatten

(Motorsport-Total.com) - Das Renault-Team - und natürlich vor allem Lokalmatador Fernando Alonso -, hatten sich für die Valencia-Premiere viel vorgenommen. Doch nach dem Qualifying am Samstag war klar, dass das wohl kein erfolgreiches Wochenende werden würde, denn Alonso belegte einen enttäuschenden 12. Rang und Nelson Piquet wurde lediglich 15.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso musste in der ersten Runde mit demoliertem Auto an die Box

"Das Qualifying war enttäuschend", bringt es Chefingenieur Pat Symonds im Podcast des Teams auf den Punkt. "Um ehrlich zu sein, benötigte Nelson etwas Zeit, um sich auf der Strecke zurechtzufinden, er hatte etwas zu kämpfen. Fernando schien alles gut im Griff zu haben."#w1#

"Fakt ist, dass er im ersten Qualifying-Teil nur 0,3 Sekunden vom Schnellsten entfernt war. Wir dachten aus diesem Grund, dass wir im zweiten Qualifying-Teil keine Probleme bekommen würden. Die Runde in Valencia ist mit rund 100 Sekunden sehr lang, da ist es ungewöhnlich, dass die Autos so eng beieinander liegen. Dort war dies der Fall."

"Es ist bei Fernando selten, dass er Fehler macht." Pat Symonds

"Wir waren zuversichtlich, dass wir am richtigen Ende der Zeiten stehen und Fernando in der Lage sein würde, auf seine übliche Position, um die Plätze sechs oder sieben herum, zu kommen", fährt der Brite fort. "Wenn die Zeiten sehr eng beieinander liegen, dann kann man es sich nicht leisten, einen Fehler zu machen. Und noch schlimmer, als einen Fehler zu machen, ist es, sich zwei Fehler zu leisten. Unglücklicherweise passierte uns dies. Es ist bei Fernando selten, dass er Fehler macht. In beiden Qualifying-Versuchen leistete er sich einen Fehler."

"Unsere Software ist ziemlich ausgeklügelt, wir sind in der Lage, diese Fehler auszuklammern und zu schauen, welche Zeit möglich gewesen wäre. Vor den beiden Fehlern waren wir jeweils gut in Form, lagen auf den Positionen, wo wir uns erwartet hatten. Wir wären dadurch ziemlich locker in die folgende Einheit gekommen. Das war dann die Geschichte des Wochenendes, denn das hatte natürlich seine Konsequenzen."

"Es ist ein Kurs, der nicht einfach zu lernen ist, und Nelson arbeitete am Samstag noch genau daran." Pat Symonds

Und auch bei Piquet lief das Zeitenfahren nicht reibungslos: "Er arbeitete immer noch daran, die Strecke kennen zu lernen. Es ist eine ziemlich schwierige Strecke, keine, in der du in schnellen Kurven einfach nur Mut haben musst. Man muss in den Kurven in Bezug auf den Bremspunkt sehr präzise sein. Es ist ein Kurs, der nicht einfach zu lernen ist, und Nelson arbeitete am Samstag noch genau daran."

Am Renntag lief es dann noch schlechter, denn Alonso wurde gleich in der ersten Runde aus dem Grand Prix befördert: "Es gibt natürlich zwei Rennen in Spanien, und Fernando hat die Erwartungen und Hoffnungen gespürt, stand deshalb unter Druck", so Steve Nielson. "Es gibt Leute, die grundsätzlich kommen, um Fernando zu sehen, dass er gut abschneidet. Es war für ihn aus diesem Grund alles andere als ideal, dass er schon in der ersten Runde ausschied. Er muss enttäuscht sein, es war ja auch kein Fehler, den er gemacht hat, er wurde von hinten getroffen."

"Wir hätten fünf Minuten benötigt, um das zu reparieren." Steve Nielson

"Wir hätten das reparieren können, aber man muss abwägen, inwiefern man zockt und auf ein gutes Ergebnis hofft. Wir hätten fünf Minuten benötigt, um das zu reparieren. Dann liegt man um mehr als drei Runden zurück, da ist es sehr unwahrscheinlich, dass man Punkte holt. Wir haben uns darüber mit Fernando unterhalten, reparierten das Auto, um dies möglich zu machen, aber als wir es repariert hatten, entschieden wir uns, dies nicht zu tun, da wir noch ein Auto im Rennen hatten und mit diesem Daten sammeln konnten.

Teamkollege Piquet zeigte einmal ein für ihn typisches Rennen - er brauchte Zeit, um auf schnelle Zeiten zu kommen: "Er hatte eine ziemlich ereignisreiche erste Runde, wurde durch Alonsos Zwischenfall behindert. Er musste durch die Trümmer-Teile von Alonso fahren", erläutert Symonds.

"In Kurve 17 überholte er Coulthard und berührte ihn dabei, was die Front seines Autos beschädigte. Er hatte dadurch ein aerodynamisches Defizit. In den letzten Runden des Rennens fuhr er ziemlich konkurrenzfähig. Er fuhr dort die Zeiten des Mittelfelds. Aber man kann nicht erwarten, dass man irgendetwas erreicht, wenn man sich so weit hinten im Feld qualifiziert. Man muss auf einer Strecke aufpassen, auf der es schwierig ist zu überholen."