Renault-Teamchef: "Harte Arbeit zahlt sich aus"
Flavio Briatore spricht über Fernando Alonsos Sieg in Ungarn, den Spanier und erlaubt sich einen Seitenhieb gegen die Konkurrenz
(Motorsport-Total.com) - Mit dem Ziel mindestens vier Podiumsplätze zu erreichen war Renault in die Saison 2003 gestartet, doch einen Sieg, wie den von Fernando Alonso auf dem Hungaroring, hatte man sich bestenfalls gewünscht und realistisch erst für das nächste Jahr eingeplant.

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Strahlten in Ungarn um die Wette: Briatore und Alonso
Die Stimmung bei den Blau-Gelben war nach dem Erfolg in Ungarn deshalb sichtlich gelöst. "Unser Ziel bestand darin, in dieser Saison vier Mal aufs Podium zu kommen, was wir mit Jarnos dritten Platz vor drei Wochen in Hockenheim erreicht hatten. Fernandos Sieg ist ein wunderbarer Bonus. Eine Belohnung für die harte Arbeit die das gesamte Team in den letzten Monaten geleistet und das bewiesen hat, dass sich harte Arbeit immer auszahlt", erklärt Flavio Briatore, der von der Konkurrenzfähigkeit des R23B selbst überrascht war.
"Wir wussten, dass wir wettbewerbsfähig sein würden und hatten uns einen Platz auf dem Podium vorgenommen. Erst nach Fernandos erstem Boxenstopp dachten wir daran, dass ein Sieg möglich wäre", so der Italiener, der die 70 Runden bis zum ersten Sieg Alonsos am Kommandostand verfolgte.
Dass der junge Spanier ein schneller Pilot ist, hatte er schon zu Saisonbeginn eindrucksvoll unter Beweis gestellt, als er sich mit zwei dritten und einem zweiten Platz den Status des Senkrechtstarters verdiente. "Dieser Junge hat etwas ganz Besonderes an sich. Er ist hinterm Lenkrad ein besonderes Talent und außerhalb des Autos versprüht er einen gewissen Charme", lobt Briatore seinen Schützling.
Dass sich Renault mit fortschreitendem Saisonverlauf immer weiter steigern konnte, ist auch der Zusammenarbeit zwischen Alonso und Trulli zu verdanken. In der Verlängerung der Verträge mit beiden Fahrern sieht der Teamchef deshalb auch einen großen Pluspunkt für nächstes Jahr.
Renaults Erfolgsgeheimnis besteht aber nicht nur in den beiden Fahrer, die sich hervorragend miteinander verstehen, und dem charismatischen Teamchef, der unbeirrt von der Konkurrenz das Team so leitet wie er es für richtig erachtet, sondern ist auch noch in anderen Dingen zu suchen.
Briatore erklärt es wie folgt: "Wir müssen uns nicht anschauen was bei den anderen läuft, um zu wissen was bei uns funktionieren wird. Der weitwinklige Motor ist zum Beispiel einzigartig. In diesem Jahr haben wir gezeigt, dass er über die notwendige Standfestigkeit verfügt die wir zum Erreichen unserer Ziele benötigen. Wir sind aber auch das einzige Top-Team das sich für die Freitagstestfahrten entschieden hat. Und wir machen das Beste daraus. In der Formel 1 kann man es sich nämlich nicht leisten engstirnig zu sein."

