Renault setzt nun auf Schadensbegrenzung

Obwohl Fisichella (3.) und Alonso (5.) im Qualifying in den USA nicht gut aussahen, hoffen sie zumindest auf eine Außenseiterchance im Rennen

(Motorsport-Total.com) - Was für eine Überraschung: Nicht einmal eine Woche nach der souveränen Rennvorstellung von Montréal musste das Renault-Team heute im Qualifying in Indianapolis eine recht heftige Ohrfeige hinnehmen, denn während Ferrari locker die erste Startreihe beschlagnahmte, kamen Giancarlo Fisichella (+ 1,088) und Fernando Alonso (1,617) nicht über die Positionen drei und fünf hinaus.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso kam mit seinem untersteuernden Renault nicht zurecht

Schon in den Freien Trainings hatte sich die Niederlage der Franzosen angedeutet, weshalb sie sehr skeptisch ins Qualifying gingen. Alonso hatte dann in der zweiten Phase viel Mühe, überhaupt ins Top-10-Finale einzuziehen, was er als Neunter gerade mal so schaffte, doch im Kampf um die Pole Position spielte er keine Rolle. Komplett abschreiben will der WM-Leader das morgige Rennen aber trotzdem noch nicht.#w1#

Für Alonso wäre nicht mehr drin gewesen

"Ich habe das Maximum herausgeholt." Fernando Alonso

"Ich habe das Maximum herausgeholt", sagte der Spanier. "Das Auto untersteuerte heute Morgen, was wir korrigieren wollten, also stellten wir vor dem Qualifying die Frontflügel steiler, um die Balance zu verbessern, aber es war trotzdem schwer zu fahren. Dadurch verlor ich Zeit. Der Grand Prix wird ein langer, daher setze ich darauf, dass uns die Strategie helfen wird. Ich möchte auf das Podium fahren und den Schaden in der Weltmeisterschaft in Grenzen halten."

Von Fisichella wurde er diesmal glatt in den Schatten gestellt. Entsprechend "happy" war der Italiener: "Indy ist nicht unsere beste Strecke, aber ich war heute mit dem Auto recht zufrieden. Wir haben Probleme mit dem Grip, die ich nicht verstehen kann. Was das Rennen angeht, bin ich zuversichtlich - ich sehe unsere Chancen mit Optimismus. Wir müssen ein gutes Resultat einfahren, um in der Konstrukteurs-WM in einer starken Position zu bleiben", teilte er mit.

Chefingenieur Pat Symonds sah die Sache ziemlich nüchtern: "Nach dem Training am Morgen war klar, dass wir an diesem Wochenende gegen Ferrari keine Chance haben. Es wäre falsch gewesen, die Rennstrategie für die erste Startreihe zu opfern. Giancarlo legte heute einige sehr gute Runden hin und verdient sich den dritten Platz, während wir bei Fernando das Untersteuern nicht in den Griff bekamen. Da könnten uns aber morgen die erwartet hohen Temperaturen helfen", analysierte er.

Symonds erwartet keine Reifenprobleme

"Unser Ziel bleibt auf jeden Fall, das Podium zu erreichen." Pat Symonds

Und weiter: "Reifenseitig war unsere Hauptsorge die Haltbarkeit. Die überaus professionelle Herangehensweise von Michelin nach den Problemen im Vorjahr hat diese Probleme aber beseitigt, weshalb wir uns nun auf ein absolut sicheres Rennen freuen können. Es wird ohne Zweifel ein sehr schwieriger Grand Prix, aber unser Ziel bleibt auf jeden Fall, das Podium zu erreichen", gab der Brite zu Protokoll.

Motoreningenieur Denis Chevrier erinnerte sich wehmütig an Montréal, "wo wir wegen unserer Startpositionen klare Favoriten waren, aber hier sind wir eindeutig mehr die Herausforderer - mit sehr starker Konkurrenz, die in der Startaufstellung vor uns steht", seufzte er. "Motorenseitig war es ein normales Wochenende ohne Probleme mit dem RS26. Unsere Höchstgeschwindigkeiten sind konkurrenzfähig, was für das Rennen gut ist, und wir haben eine gute Strategie."

Auf die Triebwerke kommt dennoch ein schwieriger Sonntag zu: "Es wird ein extrem heißer Grand Prix, was Auswirkungen auf die Zuverlässigkeit der Motoren haben könnte, weil sie auf dieser Strecke sowieso schon extremen Belastungen ausgesetzt sind. Wir erwarten eine Reihe verschiedener Herausforderungen, aber wenn wir entsprechend unseres Potenzials abschneiden, sollten gute Punkte möglich sein", fügte Chevrier abschließend an.