USA: Ferrari auch im Qualifying unschlagbar

Pole Position für Schumacher, Massa Zweiter, Ferrari in Superform - Alonso nur Fünfter, Ralf Schumacher Achter - Heidfeld mit Problemen im Finale

(Motorsport-Total.com) - Wer hätte das gedacht? Noch vor sechs Tagen in Montréal hatte Ferrari gegen Renault keine Chance, doch im heutigen Qualifying zum Grand Prix der USA in Indianapolis sicherten sich Michael Schumacher und Felipe Massa mit einer souveränen Vorstellung die erste Startreihe - und gehen damit als klare Favoriten in das morgige Rennen.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa und Michael Schumacher

Die beiden Ferrari-Piloten sicherten sich ganz überlegen die erste Startreihe

Bei bis zu 35 Grad Luft- und 55 Grad Asphalttemperatur - so heiß war es an diesem Wochenende bisher noch nie - war das Top-10-Finale des Ausscheidungsfahrens zumindest in Bezug auf die Pole Position nicht wirklich spannend: Schumacher erzielte eine grandiose Bestzeit von 1:10.832 Minuten, war in allen drei Sektoren Schnellster und erzielte zum Drüberstreuen mit 333 km/h hinter Massa (334) auch noch den zweitbesten Topspeed, was im Rennen beim Überholen helfen sollte.#w1#

Massa in Reihe eins, Alonso nur Fünfter

Massa konnte im Qualifying das Potenzial der heute exzellenten Bridgestone-Reifen nicht so gut ausschöpfen wie sein Teamkollege, belegte aber mit 0,603 Sekunden Rückstand völlig ungefährdet den zweiten Platz - unmittelbar vor Giancarlo Fisichella (Renault/+ 1,088), der sich trotz seines Erfolgs im teaminternen Stallduell gegen den ausnahmsweise enttäuschenden Fernando Alonso (5./+ 1,617) anschließend unzufrieden mit der Balance des R26 zeigte.

Weltmeister Alonso hatte schon in der zweiten Phase ernsthafte Probleme, sich überhaupt in die Top 10 zu retten, schaffte erst mit seiner letzten Runde als Neunter den Sprung ins Finale. Dort hatte er dann das Pech, dass sich kurz vor Schluss auch noch Rubens Barrichello (Honda/+ 1,277) vor ihn schob, womit er nach fünf Pole Positions en suite morgen nur aus der dritten Startreihe in den zehnten Grand Prix des Jahres gehen kann.

Komplettiert wurden die Top 10 vom bärenstarken Jacques Villeneuve (6./BMW Sauber F1 Team/+ 1,647), Jenson Button (Honda/+ 1,691), Ralf Schumacher (Toyota/+ 1,963), Kimi Räikkönen (McLaren-Mercedes/+ 2,342) und Nick Heidfeld (BMW Sauber F1 Team/+ 4,448). Räikkönen machte auf seinem schnellen Run mit wahrscheinlich schwerem Auto keinen Stich, Heidfeld rollte bereits vor der Entscheidung mit technischen Problemen aus.

Trulli mit gebrochener Radaufhängung früh out

Montoya-Fans in Indianapolis

Die Fans von Juan-Pablo Montoya hatten heute keinen Grund zum Feiern... Zoom

Bereits im ersten Qualifyingabschnitt hatte es Aufregung gegeben, als Jarno Trulli (20./Toyota) in der Steilkurve plötzlich eine gewaltige Staubwolke hinter sich herzog, weil sein Auto am Boden aufsaß. Was zunächst nach einem Reifenproblem aussah, war aber in Wahrheit eine angeknackste Radaufhängung nach einem zu harten Randsteinkuss. Mit David Coulthard (17./Red-Bull-Ferrari) und Nico Rosberg (19./Williams-Cosworth) forderte Q1 weitere prominente Namen.

In Phase zwei schied dann Juan-Pablo Montoya (11./McLaren-Mercedes) aus, der am Cut gegen seinen Teamkollegen Räikkönen nur um 15 Tausendstelsekunden vorbeischrammte. Christian Klien (Red-Bull-Ferrari), der im ersten Abschnitt noch Coulthard in letzter Minute rausgekickt hatte, wurde nur 16. und Letzter - und landete damit sogar hinter den erstaunlich starken MF1-Toyota-Piloten Christijan Albers (14.) und Tiago Monteiro (15.). Lokalmatador Scott Speed (Toro-Rosso-Cosworth) wurde guter 13.

Auf die von vielen erwarteten Windschattenspiele im dritten Qualifying wurde übrigens durchweg verzichtet, weil dies bedeutet hätte, dass ein Team einen der beiden Fahrer quasi hätte opfern müssen. Ferrari hatte dies sowieso nicht nötig: Schumacher und Massa waren so überlegen, dass sie solche Taktiken nicht brauchten - und werden damit auch im Rennen schwer einzuholen sein. Die zweite Saisonhälfte beginnt also überaus positiv für den vierfachen Indianapolis-Sieger...