Renault patzte im ersten Qualifying des Jahres
Während sich Weltmeister Fernando Alonso einen Fahrfehler erlaubte, kämpfte Giancarlo Fisichella mit einem mysteriösen Leistungsverlust
(Motorsport-Total.com) - Das Renault-Team verfolgte in der Qualifikation zum Großen Preis von Bahrain in Manama eine eigene Strategie. So zeigte man den Mut, extrem lange mit der ersten Fahrt auf die Strecke zu warten, schonte dadurch den Motor und sparte Reifen, riskierte aber auch, den Sprung in die nächste Einheit zu verpassen. Doch sowohl Fernando Alonso als auch Teamkollege Giancarlo Fisichella konzentrierten sich auf den Punkt und so ging die Taktik zunächst auf.

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Fernando Alonso verschenkte durch einen Fahrfehler die Pole Position
Erwartungsgemäß fuhr das Weltmeister-Team dann im Kampf um die Pole Position mit, jedoch wandte man auch hier eine andere Taktik als die Gegner an, wobei fraglich ist, ob diese aufging, denn schlussendlich reichte es nur für die Plätze vier und neun, wobei Alonso mit 0,271 Sekunden Rückstand die Nase deutlich vor Fisichella hatte, dem 2,065 Sekunden auf die Spitze fehlten. Beide Piloten gingen erst in den letzten Minuten an die Box, um sich frische Reifen aufzuziehen.#w1#
Gut möglich, dass beide Piloten deutlich mehr Benzin an Bord haben als die Ferrari-Piloten und sich das Blatt im Rennen wieder wenden könnte. So zeigten sich dann auch beide Fahrer in Bezug auf ihre gewählte Taktik für das Rennen optimistisch. Besonders Fisichella, der mit dem neuen Reifensatz nicht den erhofften Leistungssprung machen konnte, will im Rennen weit nach vorn kommen.
Fernando Alonso: "Dies ist für mich wirklich ein verdammt enttäuschendes Ergebnis. Im Qualifying war jede Menge los, wie wir das erwartet hatten, und wie ich schon vor dem Wochenende gesagt habe, hat sich für mich nicht allzu viel geändert, denn mein Ziel war es immer noch, während der Stunde drei schnelle Runden zu fahren."
"Das Auto hat sich gut angefühlt und wir nahmen am Frontflügel oder anderen Dingen keine Veränderungen vor, ich machte jedoch auf meiner ersten gezeiteten Runde am Ende der Einheit einen Fehler, was dazu führte, dass ich eine weitere fahren musste."
"Natürlich waren die Reifen dann nicht mehr in einem guten Zustand, was bedeutete, dass ich nur auf dem vierten Platz landete. Dennoch ist die zweite Reihe nicht allzu schlecht, wir wissen, dass das Auto schnell ist, also lasst uns einmal abwarten, was morgen passieren wird."
Giancarlo Fisichella: "Ich bin wirklich enttäuscht, nur Neunter zu sein. Wir haben gesehen, dass das Auto in den beiden ersten Qualifying-Einheiten konkurrenzfähig war, da wir locker gute Zeiten fahren konnten. Es lief alles reibungslos, bis ich die neuen Reifen aufzog und plötzlich keine Leistung mehr vorhanden war. Ich verlor jede Menge Geschwindigkeit und konnte einfach nicht die Zeiten fahren, die wir hätten locker fahren sollen."
"Wir wissen noch nicht, was der Grund ist, wir werden uns dies also heute Abend sorgfältig anschauen. Dennoch denke ich, dass es für die Zuschauer eine ziemlich aufregende Stunde war, es passierte auf der Strecke eine Menge und wir haben eine gute Strategie. Sogar vom neunten Platz aus können wir ein starkes Rennen haben."
Chefingenieur Pat Symonds: "Es gab für die Teams heute eine Menge zu lernen, um ihre Leistung unter den neuen Regeln zu maximieren, und wie immer haben wir ein paar Dinge gut gemacht und es gibt bei anderen Raum zur Verbesserung."
"Bei Fernando hatten wir uns in der Super-Pole-Einheit ein Sicherheitspolster gelassen. Dies bedeutete, dass wenn seine erste Runde auf neuen Reifen nicht konkurrenzfähig ist, er in der Lage war, eine zweite schnelle Runde zu fahren. Giancarlo verlor Geschwindigkeit, als er die neuen Reifen aufgezogen hatte, und wir wissen noch nicht, warum das so war."
"Aus der Sicht des Teams stehen wir in der zweiten Reihe, in Zusammenhang mit einer Strategie, von der wir ausgehen, dass sie konkurrenzfähig ist, ist dies eine gute Nachricht. Unsere Hauptsorge liegt nun auf der Identifizierung und Lösung des Problems an Giancarlos Auto, bevor wir seine Chancen bewerten können."
Motorenchef Denise Chevrier: "Wir haben während des neuen Qualifying-Formats viele Zwischenfälle gesehen, aber schlussendlich war der entscheidende Faktor für das Renault-Team erneut die Fähigkeit, die maximale Leistung auf einer einzigen gezeiteten Runde abzurufen - genau wie im letzten Jahr."
"Fernando machte auf seiner ersten Runde einen Fehler und fuhr seine schnellste Zeit in der zweiten, was seine relativ hohe Position in der Startaufstellung in ein gutes Licht rückt."
"Für Giancarlo lief es weniger positiv, ihm stand nicht der normale Leistungslevel zur Verfügung, da sein Auto im letzten Teil der Super-Pole-Einheit an Leistung verlor. Wir werden dies heute Nacht sehr intensiv untersuchen, um den Grund zu finden."
"Was das Gesamtbild angeht, so befinden wir uns in einer sehr ähnlichen Situation wie im vergangenen Jahr, mit den gleichen Fragen, die man sich zu diesem Zeitpunkt stellt. Ich denke, dass das wahre Bild erst nach den ersten zwölf Runden im Rennen klar werden wird."

