Renault mit wenig Benzin?
Renaults Chefingenieur Pat Symonds erklärt die taktische Ausrichtung des Renault-Teams für das bevorstehende Rennen in Ungarn
(Motorsport-Total.com) - Die Pole Position von Fernando Alonso kam nicht gänzlich unerwartet, der Renault R23B zeigte bereits in den vergangenen Rennen eine gute Performance, der enge Kurs in Ungarn kommt zudem dem Chassis entgegen. Doch bei den Hellblauen scheint man sich auch auf das Qualifying konzentriert zu haben, da Überholmanöver trotz des Streckenumbaus einen Seltenheitswert genießen werden.

© Renault
Pat Symonds: Der Verkehr wird alles beeinflussen
"Wir haben taktisch eine aggressive Variante für das Qualifying gewählt, um so weit wie möglich vorne zu stehen. Das hat sich ausgezahlt, aber nun müssen wir es im Rennen auch umsetzen", erklärte Chefingenieur Pat Symonds, der damit zwischen den Zeilen zugab, dass man nicht allzu viel Benzin in den Tanks haben dürfte.
An die Siegeschancen glaubt der Engländer dennoch, denn auch in "Sepang, Barcelona und Silverstone haben wir gezeigt, dass wir vorne bleiben können, wenn wir uns gut qualifiziert haben." Auffällig war, dass beide Renault-Piloten einen erheblichen niedrigeren Top-Speed als die Konkurrenten erreichen ? selbst mit der Kenntnis, dass der Renaultmotor nicht das stärkste Triebwerk im Feld ist.
"Wir haben das schon bedacht", erklärte Symonds. "Wir haben die Autos so eingestellt, dass sie im letzten Sektor sehr schnell sind. Damit sollten wir eine Lücke zu den nachfolgenden Fahrern in der letzten Kurve aufreißen können. Auf der langen Gerade werden wir dann nicht mehr eingeholt werden können."
Der größte Unsicherheitsfaktor ist, wie bei jedem Rennen unter den neuen Regeln, die Strategie. "Ich denke, dass alle drei Mal stoppen werden", ist sich Symonds sicher. "Die Anzahl der Runden im ersten Stint können jedoch stark variieren. Eine schwierige Sache wird auch der Verkehr werden: Es könnte das Rennen einfacher machen oder verkomplizieren, aber man kann nichts tun, um es zu kontrollieren."

