Ungarn-Qualifying: Zweite Pole für Alonso

Fernando Alonso sorgte mit der Pole am Hungaroring für eine vorhersehbare Überraschung - Montoya Vierter, Schumacher Achter

(Motorsport-Total.com) - Einen überraschenden Ausgang nahm das heutige Qualifying zum Grand Prix von Ungarn: Der programmierte Zweikampf zwischen BMW-Williams und Ferrari blieb aus, stattdessen sicherte sich Renault-Außenseiter Fernando Alonso die Pole Position vor Ralf Schumacher (BMW-Williams) und Mark Webber (Jaguar-Cosworth).

Titel-Bild zur News: Flavio Briatore und Fernando Alonso

Zweite Pole Position in der Formel 1 nach Malaysia: Fernando Alonso

Eröffnet wurde das Einzelzeitfahren mit einem Paukenschlag, da den ungarischen Fans mit Zsolt Baumgartner gleich einmal ein Lokalmatador serviert wurde. Der Firman-Ersatz bei Jordan-Ford hielt sich vornehm zurück, beging aber keine zu erkennenden Fehler und ließ somit immerhin einen Piloten - Nicolas Kiesa (Minardi-Cosworth) hinter sich, was umso bemerkenswerter ist, als er neben den Freitags-Tests nur noch sieben Runden im Warm-Up drehen konnte.

Polesetter Alonso kam im dritten Fahrerpaket an die Reihe und fand somit sehr gute Bedingungen vor, wobei es heute weniger Schwankungen gab als gestern. Der Spanier fuhr vor allem im letzten Sektor allen auf und davon und konnte so den mangelnden Top-Speed bei Start und Ziel mühelos kompensieren. Unterm Strich kam für ihn eine Zeit von 1:21.688 zustande, was ihm die zweite Pole Position nach Malaysia im Frühjahr bescherte.

Ungarn-Spezialist Ralf Schumacher sicherte sich Platz zwei, lag nach zwei Sektoren sogar noch in Führung. Dritter wurde mit Mark Webber ein weiterer Außenseiter: Der Jaguar-Pilot leistete sich keine sichtbaren Fehler und verschuf sich so eine optimale Ausgangsposition für morgen. Sein Teamkollege Justin Wilson war um rund 1,6 Sekunden langsamer und landete auf dem enttäuschenden zwölften Platz.

Ex aequo erzielten Juan-Pablo Montoya (BMW-Williams) und Rubens Barrichello (Ferrari) die viertbeste Zeit, den vierten Startplatz bekam allerdings Montoya zugesprochen, weil er seine Runde als Erster fahren musste. Für die Weltmeisterschaft entscheidend: Zwischen dem Kolumbianer und Michael Schumacher (8.) stehen drei Autos, darunter auch Kimi Räikkönen (McLaren-Mercedes), der sich heute brauchbar aus der Affäre ziehen konnte.

Mit offenbar schwerem Auto handelte sich der Teamkollege des "Iceman", David Coulthard, 1,372 Sekunden Rückstand ein, was für die fünfte Startreihe neben Olivier Panis (Toyota) ausreichte. Nick Heidfeld schrammte an diesem Ziel nur um Haaresbreite vorbei, stellte seinen Sauber-Petronas auf Platz elf ab. Zum Vergleich: Heinz-Harald Frentzen wurde mit nicht optimaler Runde 17.

Eine der bemerkenswerteren Leistungen in diesem Qualifying legte Giancarlo Fisichella (Jordan-Ford) hin, der nach einem schwierigen Wochenende völlig überraschend auf Position 13 nach vorne fuhr und damit sogar Kaliber wie Button (BAR-Honda/14.), da Matta (Toyota/15.) oder Villeneuve (BAR-Honda/16.) hinter sich lassen konnte. Jos Verstappen (Minardi-Cosworth) stärkte sein Selbstbewusstsein mit einem Achtungserfolg, stellte sein Fahrzeug vor Baumgartner auf Rang 18 ab.

Im morgigen Rennen zeichnet sich wieder einmal eine Michelin-Fraktion an der Spitze ab, zumal außer den beiden Ferraris wieder kein Bridgestone-Pilot den Sprung in die Top 10 schaffte. Entscheidend wird auch die Strategie sein, drei Stopps gelten als Standard auf dem Hungaroring. Großer Favorit auf den Sieg ist nach dem heutigen Ergebnis natürlich Ralf Schumacher.