Renault: Ferrari hat uns Schützenhilfe gegeben
Symonds glaubt, dass man auch dank Ferraris Schwächeln Weltmeister wurde und dass man nicht mit Glück gegen McLaren gewann
(Motorsport-Total.com) - Mit dem Gewinn des Fahrertitels hat Renault in diesem Jahr das Soll der Konzernspitze übererfüllt. Eigentlich wollte man "nur" regelmäßig Rennen gewinnen und den zweiten Rang belegen. Nun stellt man den Fahrerweltmeister und hat auch noch die Chance, in der Konstrukteurswertung den ersten Platz zu erzielen.

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Renaults Chefingenieur Pat Symonds will 2006 unbedingt den Titel verteidigen
Der Erfolg der Franzosen kam in den Augen von Chefingenieur Pat Symonds vor allem aufgrund der Tatsache zustande, dass Ferrari überraschend in ein Loch gefallen ist: "Im letzten Jahr sahen wir nicht wie potenzielle Champions aus, aber ein Grund dafür war die Tatsache, dass Ferrari so dominant war", erklärt der Brite gegenüber der 'BBC'.#w1#
Die Fortschritte, die der Rennstall über den Winter erzielen konnte, würden aus diesem Grund spektakulärer aussehen, als sie es eigentlich sind: "Das hat mehr mit unseren Gegnern - oder einem bestimmten Wettbewerber zu tun - als mit uns selbst", so Symonds weiter. Vielmehr habe man stetige Fortschritte erzielt und über diesen Winter im Vergleich zu den Jahren zuvor keinen riesigen Satz nach vorn gemacht.
Im Kampf um den Titel habe sich die Entscheidung aus dem letzten Jahr bewährt, die Entwicklung des Autos zugunsten der Saison 2005 einzustellen: "Wir hatten das Gefühl, dass wir noch etwas mehr Fortschritte benötigen und mussten Vorbereitungen auf 2005 treffen, die 2004 beeinflussten. Rückblickend gesehen war die getroffene Entscheidung nicht schlecht. Wenn man ein gutes Team sein möchte, dann muss man beides parallel machen können, und das schaffen wir in diesem Jahr viel besser."
Ein Fakt, über den sich Symonds "etwas aufregt", ist die Tatsache, dass viel Leute sagen, dass Renault den Titel nicht gewonnen, sondern McLaren ihn wegen der mangelnden Zuverlässigkeit verloren hat. Doch das lässt der 52-Jährige nicht gelten: "Denn das ist einfach Teil der Herausforderung, mit der wir es zu tun haben."
Es sei eben hohe Ingenieurskunst, die richtige Balance zwischen Leistung und Zuverlässigkeit hinzubekommen: "Wir haben diesen Balanceakt wohl in diesem Jahr etwas besser hinbekommen als McLaren. Es ist unglaublich schwierig, das auf die Reihe zu bekommen."
Auf den Lorbeeren wird man sich bei Renault natürlich nicht ausruhen, wie Pat Symonds versichert: "Nur, weil wir besser waren als McLaren, heißt das noch nicht, dass wir gut genug sind. Wir wollen uns verbessern und an der Spitze bleiben. Dass das möglich ist, hat Ferrari gezeigt. Aber im gleichen Atemzug haben sie auch gezeigt, dass sich das Blatt wieder wenden kann."

