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Kann Renault auch den Konstrukteurstitel gewinnen?
Im Kampf um die Meisterschaft der Konstrukteure ist das Titelrennen mathematisch noch völlig offen - doch es gibt einen klaren Favorit
(Motorsport-Total.com) - McLaren-Mercedes hat zwar seit vielen Rennen das eindeutig schnellste Auto, doch erst beim drittletzten Rennen gelang es den "Silberpfeilen", die Führung in der Konstrukteurswertung von Renault zu übernehmen. Zwei Punkte Vorsprung bei noch verbleibenden zwei Rennen und damit maximal 36 einfahrbaren WM-Punkten sind kein Sicherheitspolster und somit ist der Kampf um die begehrte zweite Krone der Formel 1 zumindest mathematisch völlig offen.

© xpb.cc
McLaren-Mercedes dürfte am Saisonende die Nase vor Renault haben
Es ist allerdings sehr unwahrscheinlich, dass Renault auch diesen Titel noch gewinnen kann, denn dazu ist das Auto der Konkurrenz einfach zu stark. Die Franzosen konnten die Führung in der WM-Wertung nur deshalb bis Sao Paulo retten, da man über eine exzellente Zuverlässigkeit verfügt, während der MP4-20 öfters vom Defektteufel heimgesucht wurde und auch die Konkurrenz in Form von "Abschüssen" von Juan-Pablo Montoya Doppelsiege vereitelte.#w1#
Im Vergleich zum letzten Jahr, als Renault die Entwicklung des Autos gegen Saisonende weitestgehend aufgab, um sich auf die Saison 2005 zu konzentrieren, hat man nun noch einmal nachgelegt. Rechtzeitig vor der Qualifikation wurden neue Aerodynamikteile eingeflogen, die zusammen mit einem rund 10 PS stärkeren Motor das Team geschätzte drei Zehntelsekunden dichter an McLaren-Mercedes brachten.
Auf die schnellste Rennrunde von Kimi Räikkönen fehlten Fernando Alonso 0,385 Sekunden, bei Giancarlo Fisichella waren es 0,922 Sekunden. Der Abstand mag zumindest beim Spanier recht knapp wirken, doch man darf nicht vergessen, dass die Rundenzeit mit 1:12 Minuten eine der kürzesten im Formel-1-Kalender ist.
Beim kommenden Rennen in Suzuka werden Zeiten von über 1:30 Minuten gefahren und Pat Symonds, Technischer Direktor bei Renault, rechnet damit, dass seinem Team in Japan 0,7 Sekunden pro Runde auf McLaren-Mercedes fehlen werden - dann hätte man im Ziel über 35 Sekunden Rückstand.
Ein solch großer Rückstand ist in den verbleibenden Rennen nicht mehr aufzuholen. Unter normalen Umständen wird der Konstrukteurstitel also an McLaren-Mercedes gehen. Den einzigen Trumpf, den Renault noch ausspielen kann, ist die Zuverlässigkeit. Diese hat man bei der Konkurrenz nunmehr aber besser im Griff als noch vor einigen Wochen.
Für McLaren-Mercedes wäre der Titel ein prima Trostpflaster und obendrein ein nettes Plus für das Budget, denn Formel-1-Boss Bernie Ecclestone überweist dem Konstrukteursweltmeister geschätzte 5 Millionen Dollar mehr als dem Zweitplatzierten.
Renault hat den Fahrertitel nur deshalb gewonnen, weil man "in der ersten Saisonhälfte mit 3:0" in Führung gegangen ist, wie es Teamchef Flavio Briatore ausdrückt: "Zunächst hatten wir das überlegene Auto, dann hatte es McLaren. Wir legten den Plan auf 19 Rennen an und ich glaube, dass wir den Plan gut angelegt haben, denn wir haben den Titel geholt. Jetzt wollen wir auch den Konstrukteurstitel, auch wenn das zugegebenermaßen schwierig werden wird."

