• 25.09.2005 23:08

Doppelsieg als Trostpflaster für die "Silberpfeile"

Der Fahrertitel ist dahin, dafür führt McLaren-Mercedes nach Montoyas Sieg in Brasilien nun bei den Konstrukteuren um zwei WM-Punkte

(Motorsport-Total.com) - McLaren-Mercedes hatte den Fahrertitel eigentlich schon vor dem heutigen Grand Prix von Brasilien abgeschrieben, doch nun ist es endgültig vorbei: Kimi Räikkönen kann 2005 nicht mehr Weltmeister werden. In Interlagos belegte der Finne den zweiten Platz, komplettierte damit einen nie wirklich gefährdeten Doppelsieg der "Silberpfeile". Nur ganz zu Beginn lagen der spätere Sieger Juan-Pablo Montoya und Räikkönen kurz hinter Fernando Alonso. Der interne Kampf um den Tagessieg wurde an den Boxen entschieden.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen und Juan-Pablo Montoya

Ein Doppelsieg als Trostpreis: Montoya gewann in Interlagos erneut vor Räikkönen

"Das hat Spaß gemacht", meinte Montoya nach seinem zweiten Brasilien-Sieg en suite. "Ich hatte einen wirklich guten Fight mit Kimi. Es war wirklich nicht einfach, ihn hinter mir zuhalten. Speziell beim zweiten Boxenstopp kam er mir sehr nahe, aber nicht nahe genug. Fernando konnte ich in der ersten Kurve nach der Safety-Car-Phase überholen. Danach behielt ich die Führung das ganze Rennen über, aber es war nicht einfach."#w1#

"Es ist großartig, in Brasilien zum zweiten Mal hintereinander zu gewinnen, auch weil so viele kolumbianische Fans hier sind. Ich freue mich außerdem für alle im Team, die so hart für diesen Doppelsieg gekämpft haben. Ein paar Mal waren wir ja schon nahe dran. Ich denke, dass wir uns die Konstrukteurs-WM definitiv verdienen, und die letzten beiden Rennen kann ich gar nicht mehr erwarten", fügte Montoya, der nun punktgleich mit Michael Schumacher WM-Dritter ist, an.

Räikkönen gratulierte nach seinem zweiten Platz Alonso zum WM-Titel, "aber er sollte sich besser darauf einstellen, dass ich ihm in den letzten beiden Rennen und vor allem nächstes Jahr einen heißen Kampf liefern werde", so der Finne. Zum Rennen fiel ihm nur ein: "Es war ziemlich schwierig, mein Auto war nicht einfach zu fahren. Ich hatte auch mehr Benzin an Bord als Juan-Pablo, kam aber bei den Boxenstopps nicht an ihm vorbei. Er ist ein gutes Rennen gefahren!"

Und weiter: "Natürlich bin ich enttäuscht, dass der Kampf um die Fahrer-WM vorbei ist, aber im Prinzip wussten wir, dass es früher oder später so kommen würde, wenn wir ehrlich sind. Jetzt konzentriere ich mich ganz darauf, die Konstrukteurs-WM für das Team zu gewinnen. In den letzten beiden Rennen gehen wir daher noch einmal voll auf Angriff", ergänzte er.

"Unsere beiden Fahrer durften bis zum zweiten Boxenstopp frei gegeneinander fahren, dann waren die Positionen bezogen." Ron Dennis

Von einem "phänomenalen und disziplinierten Rennen" seiner Fahrer sprach Teamchef Ron Dennis: "Wegen unserer Rennstrategie mit viel Benzin an Bord wurde unsere starke Leistung im Qualifying ein bisschen übertüncht. Für uns war es ein großartiges Rennen. Unsere beiden Fahrer durften bis zum zweiten Boxenstopp frei gegeneinander fahren, dann waren die Positionen bezogen", so der Brite.

"Ich bin ein bisschen traurig", meinte er weiter, denn "ich wäre gerne mit einer theoretischen Chance auf die Fahrer-WM in die letzten Rennen gegangen, aber Fernando hat einen guten Job gemacht und verdient diese Weltmeisterschaft. Es sind noch zwei Rennen zu fahren - da kann noch viel passieren, was die Konstrukteurs-WM angeht. Wir nehmen immer einen Schritt nach dem anderen. Fernando ist wie gesagt ein würdiger Champion, aber er wird sich anstrengen müssen, wenn er uns dieses Jahr noch einmal besiegen will."

Und Mercedes-Sportchef Norbert Haug meinte: "Ein perfekter Doppelsieg, eine tolle Leistung unserer beiden Fahrer und des gesamten Teams. Damit sind wir in der Konstrukteurs-WM in Führung. Unsere Strategie hat gut funktioniert und uns die Möglichkeit gegeben, unser starkes technisches Paket maximal auszuschöpfen. Fernando und Renault möchte ich zum Gewinn der Fahrer-WM gratulieren. Sie verdienen diesen Titel!"